Archiv 2005 - 2001

21.11.2002

Beten – eine innere Haltung mit Wirkung nach außen

Pressemitteilung: 20 Jahre ökumenisches Friedensgebet in Lemgo

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Wahrnehmen, dass Gott in uns wirkt und die Welt verändern: Ordensschwester Irmgild Krallmann aus Bad Pyrmont sprach zum 20-jährigen Bestehen des ökumenischen Friedensgebets in Lemgo.

Denn mit Schweigen fing alles an, damals 1982. Wo die Dünnebierstraße in die Mittelstraße mündet, stand in den frühen Abendstunden des 8. November ein kleines Grüppchen und schwieg für den Frieden. Sehr zum Staunen mancher Passanten. „Was werden die Leute dazu sagen?“, so beschrieb Pfarrer Gotthard Bode als Teilnehmer der ersten Stunde die etwas unbehagliche Stimmung damals. Schließlich habe man mit dem öffentlichen Schweigen in Lemgo Neuland betreten. Später traute die Gruppe sich dann auf den Marktplatz, noch später schloss sich an das gemeinsame Schweigen das Friedensgebet an. Seit 1990 gab es dann kein Schweigen mehr, sondern nur noch das ökumenische Friedensgebet evangelischer und katholischer Christen.
Doch nicht nur um den Rückblick auf die vergangenen 20 Jahre ging es am Donnerstag Abend. Die katholische Schwester Irmgild Krallmann aus Bad Pyrmont sprach über das Thema Gebet. Beten sei weniger eine Aktion als vielmehr eine fortdauernde innere Haltung: „Wenn wir wahrnehmen, dass Gott in uns ist, in uns wirkt, dann können wir die Welt verändern.“ Die Veränderung geschehe durch die Erneuerung von innen. Landessuperintendet Gerrit Noltensmeier beschrieb die große Hoffnung, dass Friede und Gerechtigkeit zusammenfinden. Das hänge auch mit der Bewahrung der Schöpfung zusammen. Die Kirchen könnten das Ihre dazu tun, zum Beispiel kirchliche Partnerschaften über die Grenzen hinaus pflegen oder auch gastliche Offenheit gegenüber den Fliehenden und Bedrängten zeigen, sagte der leitende Theologe der Lippischen Landeskirche.
Der Abend schloss mit dem traditionellen Friedensgebet in St. Johann. Für alle, die auch am gemeinsamen Beten um den Frieden teilnehmen wollen: Immer am ersten Donnerstag im Monat treffen sich die Teilnehmer um 18 Uhr in einer der Lemgoer Stadtkirchen, das nächste Mal am 2. Januar in St. Johann.

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