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Weihnachtsschmuck für Baum & Co.

Im Dunkeln, verstaubt und vergessen, liegen sie auf unseren Dachböden: Lilafarbene Christbaumkugeln, fragwürdige Weihnachtsmannfiguren und kitschige Kerzenständer.

Weihnachtsdekoration ist nicht immer zeitlos und sammelt sich über Jahre an, bis sie häufig achtlos über den Hausmüll entsorgt wird.

Diese „konventionelle“ Weihnachtsdekoration kommt als Billigware über lange Transportwege und aufwendig verpackt aus Ostasien zu uns nach Hause. Neben den anfallenden Plastikbergen sorgen zahlreiche weitere Materialien für Schwierigkeiten. Beschichtete Christbaumkugeln und Lametta etwa enthalten teilweise noch heute giftige Schadstoffe wie Blei. Kunstschnee- und Glitzersprays auf Lösungsmittelbasis machen eine umweltfreundliche Kompostierung des Tannengrüns nach dem Fest unmöglich.

Umweltfreundlicher Weihnachtsschmuck

Äpfel und Beeren

Nüsse

Getrocknete Orangenscheiben

Kleine Wurzeln und Äste

Strohfiguren/-sterne

Stoffbänder

Figuren aus Recyclingpapier

Holzfiguren

Salzgebäck

Bucheckern

Eicheln und Kastanien

Getrocknete Blütenstände

Zimtstangen

Sternanis

Moos und Flechten

Zapfen

Traditioneller Baumschmuck und Selbstgebasteltes hingegen erleben gerade ein Comeback. Und das zurecht. Beim herbstlichen Sonntagsausflug gesammelte Materialien, wie Früchte, Zapfen, Nüsse, Borken und Samenkapseln, sehen nicht nur toll aus, sondern verursachen am Ende der Nutzung auch keine Probleme im Abfall. Weiden-, Reisig- oder Strohkränzen eignen sich als Grundstruktur für Gestecke viel besser als Styropor, können mehrfach wiederverwendet und anschließend kompostiert werden. Mit folgender Bastelanleitung können Sie aus Natron und Speisestärke sogar eigene Anhänger anfertigen: https://utopia.de/ratgeber/eine-einfache-bastelidee-zu-weihnachten-baumschmuck-aus-natron-und-speisestaerke/

Auf regionalen Wochen- und Handwerkermärkten, sowie in Ein-Welt-Läden gibt es oftmals eine gute Auswahl an nachhaltigem Weihnachtsschmuck. Unsere Liste gibt Ideen für weitere Alternativen.

Sharing Economy - Tipp: Wenn Sie den immergleichen Baumschmuck so langsam nicht mehr sehen können, fragen Sie doch mal im Familien- oder Bekanntenkreis nach und tauschen ein paar Stücke.

Noch mehr als sonst spielen zur Weihnachtszeit für uns Christ*innen Kerzen eine wichtige Rolle. Pro Kopf werden in Deutschland jedes Jahr 2,4 kg verbraucht. Davon sind alleine drei Viertel Paraffin-Kerzen aus Mineralöl. Von Teelichtern ist in zweifacher Hinsicht abzuraten, denn neben dem Paraffin stecken diese in energieintensiv-hergestellten Aluminiumschalen die am Ende im Müll landen.

Hinter jeder Kerze steht das Wort Jesu: „Ich bin das Licht der Welt“ (Joh. 8, 12).

Ökologische Kerzen aus Bio-zertifiziertem Pflanzenstearin ohne Paraffinzusatz, Soja oder Bienenwachs und Teelichter in Glasschalen stellen die besten Alternativen dar. Die zum Färben verwendeten Farbstoffe sind unbedenklich (Achten Sie auf das RAL-Gütezeichen). Der etwas höhere Kaufpreis zahlt sich aus, da sie viel länger brennen. Einen spannenden Artikel über Kerzen finden Sie unter: https://www.br.de/radio/bayern1/inhalt/experten-tipps/umweltkommissar/kerze-wachs-palmoel-stearin-russ-umweltkommissar-100.html

Kommen Kerzen nicht infrage, sollten Sie auf energiesparende LED-Lichterketten setzen. Achten Sie auf das VDE oder GS-Prüfzeichen. Ressourcenschonender sind LED´s aber nur dann, wenn sie ohne Batterien oder mindestens mit wiederaufladbaren Akkus betrieben werden. Schlussendlich gilt: Nur weil auch LED-Lichterketten immer günstiger angeboten werden, müssen sie Ihr Grundstück ja nicht gleich zu einer Flugzeuglandebahn oder Disco machen.

Extra-Tipp: Schmuck aus Orangen

Hübsch sind auch Anhänger aus Orangen. Dazu die Schale abschälen und mit einem Messer Sterne ausschneiden. Wer nicht so künstlerisch begabt ist, kann Plätzchen-Ausstecher nutzen. Mit einem Bindfaden versehen und aufhängen. Nach ein paar Tagen schrumpeln die Orangen etwas. Wer das nicht mag, kann die Schale vorher auf der Heizung trocknen.

 

Johann Dralle