Mitreißende Musik bot unter anderem der MEA-Gospelchor.
„Misch mit“
Interkulturelle Woche für NRW in Detmold eröffnet
NRW/Detmold. In einem bewegenden Gottesdienst haben die drei Landeskirchen am Sonntag (27.09.) die Interkulturelle Woche für Nordrhein-Westfalen in Detmold eröffnet. „Misch mit“ ist das Motto in diesem Jahr: „Wir wollen mitmischen in der Migrations- und Flüchtlingspolitik“, so Pfarrer Dieter Bökemeier, Flüchtlingsbeauftragter der Lippischen Landeskirche.
Mitreißende Musik vom MEA-Gospelchor und vom Chor der Erlöserkirche begleitete den Gottesdienst. Im Anschluss gab es yezidisch-armenische Musik von den Brüdern Safojan und dem Jugendchor Joy aus Schapdetten im Münsterland. Unter der Moderation von Jens Heuwinkel wurden Statements zu den migrations- und flüchtlingspolitischen Hausaufgaben für den neuen Bundestag gesammelt – von Menschen mit Aufenthaltsstatus, von Asylbewerbern, Vertretern des Kreises, der Stadt und der Kirchen, von Amnesty international. Die Fraktionen des neuen Bundestags werden daraus „Hausaufgaben erhalten“: Gefordert werden unter anderem die Anpassung der Sozialleistungen für Flüchtlinge an das allgemeine Sozialhilfe-Niveau, die verbesserte Anerkennung von ausländischen Schul- und Studienabschlüssen und die Einbeziehung von Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International bei der Einschätzung der politischen Situation in den Herkunftsländern von Flüchtlingen. Pfarrer Dieter Bökemeier forderte im Namen der Kirchen eine Abschaffung der Kettenduldungen und eine dauerhafte Bleiberechtsregelung nach einer bestimmten Mindestaufenthaltszeit in Deutschland. Die Kirchen befürworteten außerdem ein sogenanntes Resettlement-Programm, das viele andere Staaten bereits eingeführt hätten, und mit dem erstmalig in diesem Jahr 2.500 Iraker in Deutschland erfolgreich integriert würden. „Das ist unsere Forderung an den neuen Bundestag: Beschließen sie solch ein Programm, um regelmäßig eine größere Zahl von Menschen aus Krisenregionen nach Deutschland zu holen und ihnen hier eine Lebensperspektive zu ermöglichen.“
28.09.2009
