Pfarrer i.R. Siegfried Franzen Foto: Nele Franzen

Verbundenheit mit Land und Leuten

Pfarrer i.R. Siegfried Franzen wurde vor 50 Jahren ordiniert

Kreis Lippe/Leopoldstal. Sein 50-jähriges Ordinationsjubiläum begeht am Ostersonntag, 4. April, Pfarrer i.R. Siegfried Franzen, der sechs Jahre Pfarrer in Brake und 22 Jahre Pfarrer in Leopoldstal war. Es waren Erfahrungen aus Kindheit und Jugend, die ihn geprägt und zum Theologiestudium geführt haben. „Ich denke, es war früh schon die Atmosphäre, die mich als Kind bereits angesprochen hat. Und es war die Verbundenheit mit der Kirchengemeinde, bestärkt durch Jungschar und Jugendkantorei in meiner Heimatstadt Neuss. Es war später auch die Mitarbeit im Kindergottesdienst und die Gemeinschaft im Helferkreis.“ Franzen studierte Theologie in Berlin und Bonn, „die beiden Examina konnte ich in Düsseldorf ablegen.“

Nach Lippe kam Franzen durch seine Frau Margrit, die er in Leopoldstal kennengelernt hatte. „Lippe erschien mir als gute Wahl – ein größerer Ballungsraum war für mich nicht erstrebenswert. Also auf aus dem unierten Rheinland ins reformierte Lippe.“ Den Pfarrberuf habe er als sehr vielseitig und seine Amtszeit als beständiges Lernen empfunden. „Meine Konzeption dabei war stets, mit den Menschen der Gemeinde das Leben zu teilen - in guten und in bösen Tagen." Das sei nach der Verselbständigung der Kirchengemeinde Leopoldstal 1988 intensiver möglich geworden, 1993 dann der Höhepunkt: „Unsere neue Kirche am Berg.“

Franzen war außerdem von 1977 bis 1992 Vorsitzender des Lippischen Landesverbands für Kindergottesdienst, von 1992 bis 2008 feierte er Gottesdienste und gab kirchlichen Unterricht und Konfirmation in der Schule am Teutoburger Wald (Schule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung/Förderschule des Kreises Lippe). „Eine der schönsten Aufgaben, die ich gern bis weit in den „Ruhestand“ wahrgenommen habe“. Außerdem war er 19 Jahre Vorsitzender der „Lippischen Pfarrerhilfskasse von 1960“ bis zu ihrer Auflösung 2019.

Nach der Pensionierung sind Siegfried Franzen und seine Frau Margrit Franzen-Remmert in Leopoldstal wohnen geblieben – ausschlaggebend waren die langjährige Verbundenheit mit Land und Leuten und das Wohnen im alten Forsthaus, dem Elternhaus von Margrit Franzen-Remmert.

Heute kümmert sich der 79-jährige um seine umfangreiche Bibel- und Gesangbuchsammlung und singt in drei Chören mit: „Und ich habe vier kleine Bücher herausgebracht, zwei mit Gedichten, eines über die Entstehung der Kirchengemeinde Leopoldstal und jüngst eine Sammlung vorwiegend heiterer Erlebnisse „In allen Tonarten“ aus meiner Dienstzeit. Bei allen Büchern hat meine Frau die Illustration beigesteuert. Wenn es die Situation erlaubt, werde ich wieder bei den Bibelstunden im Kreisseniorenheim Oesterholz mitmachen, wohin mich dann auch meine Gitarre begleitet. Manches Buch ist zu lesen, zu dem ich bisher nicht gekommen bin. Und Familie mit insgesamt vier Enkeln gibt es ja auch noch...“

 

 

01.04.2021