Simbabwe im Mittelpunkt

Frauen trafen sich zur Vorbereitung des Weltgebetstags

Einladung zum Weltgebetstag: „Steh auf und geh!“ Mit Elisabeth Stork, Maria Beineke-Koch (unten), Annette Wolf und Brigitte Fenner (von links).

Kreis Lippe/Detmold. Der Weltgebetstag (WGT) ist die größte ökumenische Basisbewegung. Jedes Jahr, am ersten Freitag im März, feiern Christinnen und Christen verschiedener Konfessionen weltweit einen Gottesdienst zum Weltgebetstag. Die Liturgie bereiten jeweils Frauen eines anderen Landes vor. Am 6. März 2020 steht unter dem Motto: „Steh auf und geh!“ (Joh. 5,8) Simbabwe im Zentrum.


Um den Weltgebetstag für lippische Gemeinden vorzubereiten, haben sich auf Einladung der Evangelischen Frauenarbeit in Lippe (EFiL) rund 50 Frauen im Gemeindehaus der ev.-ref. Kirchengemeinde Detmold-West (Karolinenstr. 4) zum Länderabend versammelt. 

Der Eine-Welt-Laden Alavanyo bot Produkte aus Afrika an und Annette Wolf begleitete liturgische Lieder am Klavier. Die Leitung lag bei Pfarrerin Brigitte Fenner und einem ökumenischen Team. Elisabeth Stork, die im Mai mit einer Begegnungsfahrt der westfälischen Frauenhilfe nach Simbabwe gereist war, nahm die Gäste im bebilderten Reisebericht mit in das Land im Süden Afrikas, um Frauen vor Ort und deren Leben kennenzulernen.

Das Wort „Simbabwe“ heißt in der Sprache der Shona (Ureinwohner) „Haus aus Stein“. Das Land hat eine uralte hochentwickelte Kultur. Im Nationalheiligtum „Great Zimbabwe“ liegt eine Ruinenlandschaft aus dem 11.-15. Jahrhundert, die neben den Pyramiden das größte steinerne Bauwerk Afrikas ist. Der Simbabwe-Vogel, der dort als Steinfigur gefunden wurde, schmückt als Nationalsymbol die Nationalflagge.

Über 87% der Bevölkerung gehören einer christlichen Religion an. Simbabwe ist etwas größer als Deutschland, hat aber nur 14 Millionen Einwohner.

Die ehemalige britische Kolonie hieß früher Rhodesien und wurde nach ihrem Namensgeber Cecil Rhodes benannt, der das Land1893 erwarb. Nach der Unabhängigkeit 1980 verließen viele weiße Händler und Farmer das heutige Simbabwe, wodurch das einst reiche Land große wirtschaftliche Probleme bekam. Die medizinische Versorgung und Bildung liegen heute am Boden.

Der erste Premierminister Robert Mugabe (1924-2019) regierte ab 1982 das Land zunehmend diktatorisch bis er 2017 durch einen Militärputsch im Alter von 93 Jahren als weltweit ältestes Staatsoberhaupt abgesetzt wurde. Durch seine verfehlte „Landreform“ verwandelte sich die einstige Kornkammer Afrikas in ein Armenhaus. Seit 2018 ist Emmerson Mnangagwa Präsident.   

Hunger, Arbeitslosigkeit, Energieknappheit und soziale Missstände sind weit verbreitet. Der Klimawandel bewirkt einen Rückgang des Niederschlags um 5% sowie die Zunahme von Dürren.

Über ein Siebtel der Bevölkerung ist von HIV und AIDS betroffen.

Was die Frauenrechte angeht, ist zwar laut Gesetz jegliche Diskriminierung verboten, doch an der Realität hat dies kaum etwas geändert. Besonders auf dem Land herrscht noch traditionell das Patriarchat mit Polygamie und Zwangsverheiratung. Frauen werden oft nach dem Tod ihres Mannes ihrer Besitztümer beraubt und vertrieben. Viele Frauen sind psychisch erkrankt und suizidgefährdet. Doch Großmütter, sogenannte „Gogos“, die seit einigen Jahren in Gesprächstherapie geschult werden, haben viele Menschen wieder zum Leben ermutigt: „Steh auf, hebe deine Matte hoch und geh!“   Die nächsten Vorbereitungstreffen sind am 14. Januar von 9 bis 15 Uhr im Gemeindehaus der ev.-ref. Kirchengemeinde Lage, Donnerstag, den 16.Januar von 18 bis 21 Uhr im Gemeindehaus der ev.-ref. Kirchengemeinde in Blomberg und am 21.Januar von 19 bis 21.15 Uhr im Gemeindehaus der ev.-ref. Kirchengemeinde Detmold. Weitere Infos und Anmeldung über Tel: 05231/976-742 oder über www.lippische-landeskirche.de/bildung.

 

 

20.12.2019