Haushalt für 2020

Grundlage sind geschätzte Einnahmen aus der Kirchensteuer in Höhe von 35 Mio. Euro

Kreis Lippe/Detmold. Die Lippische Landessynode hat auf ihrer Tagung am Dienstag, 26. November, den Haushalt für 2020 beschlossen. Er hat ein Volumen von rund 47,5 Mio. Euro. Grundlage sind geschätzte 35 Mio. Euro Einnahmen aus der Kirchensteuer. (Schätzung 2019: ebenfalls 35 Mio. Euro).

„Vergleicht man die Ist-Aufkommen der vergangenen Jahre mit den geplanten Aufkommen, dann überstiegen immer die tatsächlichen Kirchensteuereinnahmen die Planansätze deutlich. Das Jahresergebnis 2018 im landeskirchlichen Haushalt schloss mit einem Plus-Saldo von rund 1,5 Mio. Euro. Dieser Betrag wurde den Rücklagen zugeführt“, sagt Dr. Arno Schilberg. Dennoch rät der Juristische Kirchenrat der Lippischen Landeskirche weiterhin zu einer vorsichtigen Schätzung der Einnahmen aus der Kirchensteuer, da die Höhen und Entwicklungen der Kirchensteueraufkommen sich nur unpräzise berechnen ließen. „Grundlage sind die demografische Entwicklung und Austritte. Angepasste Vorauszahlungsbescheide, Nachforderungen oder Kirchensteuererstattungen beeinflussen unser Aufkommen. Sie sind nicht prognostizierbar.“ Die EKD-Prognosen, die zunächst von einem weiteren Wachstum ausgingen, aber bis 2030 einen Rückgang von 30 % vorhersagen würden, könnten hier lediglich als Orientierungshilfe herangezogen werden, ebenso die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland sowie die Beschäftigungslage.

Dr. Arno Schilberg: „Die Gemeindegliederentwicklung weicht weiterhin deutlich von der Kirchensteuerentwicklung ab. Die Schere wird immer größer. Mit steigender Tendenz verlieren wir Gemeindeglieder durch Tod, Wegzug oder Austritt; von 2018 zu 2019 waren es 3.376. Alle Prognosen, dass die Gemeindegliederzahl in dieser Größenordnung weiter sinken wird, wird durch diese Zahlen gefestigt.“

Von den Kirchensteuereinnahmen entfallen 32 Prozent auf die Landeskirche (z.B. für Diakonie, Ökumene, Bildungsarbeit, Religionsunterricht, Verwaltung), 30 Prozent fließen in die Finanzierung der Gemeindepfarrstellen und 38 Prozent in die Kirchengemeinden (u.a. für Jugendarbeit, Kirchenmusik, Kindergarten, Kirchgebäude).

Der neue landeskirchliche Haushalt plane mit einem Defizit von rund 1 Mio. Euro. Wie das Jahr dann abschließen werde, hänge in erster Linie von den Kirchensteuereinnahmen ab.

 

Weitere Infos zur Lippischen Landeskirche:

 

Rund 155.000 Gemeindeglieder

69 reformierte und lutherische Gemeinden (58 ref., 10 luth., 1 ev.*)
4 reformierte und 1 lutherische Klasse
57 Synodale

 

*  Lockhausen-Ahmsen ist eine evangelische Kirchengemeinde mit Mitgliedschaft in der reformierten Klasse West und in der Lutherischen Klasse.

 

26.11.2019