Singen als Liturgisches Geschehen
Ökumenischer Tag der Kirchenmusik in Detmold
„Es fiel nicht schwer „ja“ zu sagen, uns an diesem Projekt zu beteiligen“, erklärte Dr. Martin Dutzmann, Landessuperintendent der Lippischen Landeskirche, in seiner Begrüßungsansprache. Der Grund dafür sei ein zutiefst geistlicher: „Eine Landeskirche kann nicht ohne Kirchenmusik auskommen“, so Dutzmann. Bereits Luther und Calvin, die prägenden Figuren für die Entwicklung der Evangelischen Kirche, hätten hervorgehoben, wie wichtig diese Art der Musik für die Menschen sei. „Daher bedanken wir uns, dass wir heute dabei sein dürfen.“
Auch Prof. Martin Christian Vogel, Rektor der Hochschule für Musik Detmold, bezeichnete den Gesang im Gottesdienst als „eine Notwendigkeit“. Schon der lateinische Begriff „cantare“ (=singen), habe mehrere bezeichnende Nebenbedeutungen: beschwören, verzaubern und bezaubern. Gesang in einem hochwertigen Kirchenraum verstärke die festliche Stimmung eines Gottesdienstes.
Prof. Vogel und Prof. Helmut Fleinghaus, Rektor der Hochschule für Kirchenmusik Herford, unterzeichneten anschließend einen Kooperationsvertrag. Beide Einrichtungen wollen zukünftig noch enger zusammenarbeiten. Studierende der Kirchenmusik sollen die Möglichkeit bekommen, auch Seminare der jeweils anderen Hochschule besuchen zu können.
Die folgenden Referate setzten sich mit der Bedeutung der Kirchenmusik für den Glauben auseinander. Den Anfang machte Prof. Rudolf Pacik von der Universität Salzburg mit seinem Vortrag über „Gottesdienstliche Musik zwischen Repertoire und Ritus“. In den weiteren Vorträgen wurden unter anderem die Rolle des Kirchenchores oder auch das Singen der Gemeinde thematisiert. Verschiedene kirchenmusikalische Konzerte, unter anderem mit Werken von Händel und Mendelssohn Bartholdy, rundeten das Programm ab.
02.06.2009