Archiv 2005 - 2001

08.05.2003

Familienfreundlich frühstücken

Pressemitteilung: Familienfreundlich frühstücken. Die Sozialpädagogische Familienhilfe des Diakonischen Werks Lippe lädt einmal monatlich ein

- -
   
Petra R. aus Oerlinghausen kommt mit ihrem Söhnchen Falk gerne zum Familienfrühstück ins Diakonische Werk nach Detmold. Rechts Familienberaterin Hildegard Olsen.

Der Tisch ist ansprechend gedeckt mit bunten Servietten und einem Bonbon auf jedem Teller. In der Ecke steht das Frühstücksbuffet. Brötchen, Käse, Wurst, Marmelade - alles ist da. Manuela S. hat sich ein Brötchen geholt und trinkt in Ruhe ihren Kaffee. Die allein erziehende Mutter von zwei Kindern ist gerne beim Familienfrühstück dabei. „Mich interessiert, wie andere mit ihren Kindern umgehen, ich bekomme hier auch meine Fragen beantwortet.“ Sie tauscht sich in lockerer Atmosphäre mit den anderen Müttern und Vätern aus. Oder sie unterhält sich mit einer der Familienberaterinnen, die mit am Frühstückstisch sitzen. „Ich kann hier aber auch einfach mal erzählen, ohne gleich Ratschläge zu hören“. Das sei im Verwandten- und Freundeskreis nicht möglich.
Der 46-jährige Axel W. kommt sogar jeden Monat aus Lügde angefahren. Er lacht. „Und wenn das Auto mal kaputt ist, komm ich mit dem Bus.“ Denn den Frühstückstreff will der alleinerziehende Vater von fünf Kindern auf keinen Fall verpassen. „Ich lerne hier neue Leute kennen, höre was über die Erfahrungen, die die anderen machen.“ Und er diskutiert gern, wirft plötzlich das Thema Sozialhilfe in den Raum. Sofort ist wieder ein lebhaftes Gespräch rund um den Tisch im Gange. Nach und nach bilden sich kleine Grüppchen. Die Familienberaterinnen Hildegard Olsen, Christine Held, Iris Hennig, Karin Sander und Bettina Thielsch sind schnell mit einigen der Mütter und Väter ins Gespräch vertieft. Sie erfahren, wo es hakt und wer Rat braucht.
Die Sozialpädagogische Familienhilfe kümmert sich in Absprache mit dem Jugendamt um Familien in schwierigen Lebenssituationen. Die Beraterinnen kommen dann mehrmals pro Woche ins Haus, gehen mit den Eltern auf die Ämter, spielen mit den Kindern und haben ein offenes Ohr für die alltäglichen Probleme. Das Familienfrühstück ist seit acht Jahren ein zusätzliches Angebot und für die meisten ein kleiner Höhepunkt im Alltag. Hierher kommen sogar Menschen, bei denen die Betreuung durch die Familienhilfe schon mehrere Jahre zurückliegt. Trotzdem sind sie immer wieder mit dabei. „Das ist ein fester Punkt, eine Anlaufstelle“, erklärt Petra R. Die 32-Jährige aus Oerlinghausen findet die Arbeit der Sozialpädagogischen Familienhilfe besonders wichtig. „Ohne die Beratung würde meine Ehe nicht mehr existieren, wäre zerbrochen an den vielen Problemen, die wir hatten.“
Es geht auf elf Uhr zu, das Frühstück neigt sich langsam dem Ende zu. Nächsten Monat wollen wieder alle zusammenkommen. Zum Plaudern, um neue Leute kennen zu lernen und Erfahrungen auszutauschen. Außerdem plant das insgesamt sechsköpfige Team der Familienhilfe unter der Fachleitung von Brunhilde Schmelzer im Juli ein Sommerfest, vielleicht mit einem Ausflug nach Stapelage. Auch die Familienfreizeit in Grömitz haben die meisten noch in guter Erinnerung. Aber die lässt sich so bald nicht wiederholen, erklärt Hildegard Olsen. Denn da fehle leider das Geld.

  • Twitter
  • Facebook
  • Google Bookmarks
  • Windows Live