Archiv 2005 - 2001

28.01.2003

Ein Licht für die Verfolgten

Pressemitteilung: Gedenkgottesdienst am Auschwitz-Tag

- -
   
Pfarrer Maik Fleck: „Wo Gottes Wort mit Füßen getreten wird, werden auch Menschen getreten.“

Das Motto zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus lautete: „Eingebunden in den Bund des Lebens“. Das Vernichtungslager Auschwitz wurde am 27. Januar 1945 von sowjetischen Truppen befreit. Seit 1996 ist dieser Tag den Opfern des Nationalsozialismus gewidmet. Pfarrer Maik Fleck hatte dazu als Beauftragter der Lippischen Landeskirche für christlich-jüdische Begegnungen nach Horn eingeladen.
Die Besucher wurden von beschriebenen Bahnen auf dem Boden der Kirche begrüßt, auf denen Worte des 119. Psalms zu lesen waren, des großen Lobgesanges auf Gottes Wort. Man scheute sich, diese Bahnen zu betreten. Und doch sollten sie genau das zeigen: Wie Gottes Wort und wie das Leben von Menschen während der Jahre der NS-Herrschaft mit Füßen getreten wurde. Denn: „Wo Gottes Wort mit Füßen getreten wird, werden auch Menschen getreten“, machte Pfarrer Fleck in seiner Begrüßung deutlich.
Zum Gedenken an die Verfolgten und Opfer des Nationalsozialismus entzündeten einzelne Gemeindemitglieder Lichter und stellten sie auf den Bahnen mit dem 119. Psalm ab. Sie riefen dabei Namen und Schicksale in Erinnerung. Für die beiden großen Fraktionen im Rat der Stadt Horn-Bad Meinberg beteiligten sich Liane Grudinski und Dorothea Bakker an diesem Gedenken.
Pfarrer Fleck stellte einen Satz aus dem ersten Buch Samuel in den Mittelpunkt seiner Predigt: „Wenn sich ein Mensch erheben wird, dich zu verfolgen und dir nach dem Leben zu trachten, so soll das Leben meines Herrn eingebunden sein im Bund der Lebendigen bei dem Herrn, deinem Gott. Aber das Leben deiner Feinde soll er fortschleudern mit der Schleuder.“ Ein Satz, so Pfarrer Fleck, der auch den damals Verfolgten und Ermordeten Würde und Anerkennung zurückgebe. Dieses Anliegen ist der Lippischen Landeskirche wichtig. Deshalb ist geplant, den Gedenkgottesdienst in den kommenden Jahren durch die Gemeinden wandern zu lassen.

  • Twitter
  • Facebook
  • Google Bookmarks
  • Windows Live