Archiv 2005 - 2001

28.05.2002

Gezielt auf alte Menschen zugehen

Pressemitteilung: Synode beriet über „Älter werden – alt sein“

Die Arbeitsgemeinschaft Altenarbeit in der Lippischen Landeskirche (AALL) wird gebeten, gelungene Veranstaltungen und Projekte der Arbeit mit und für ältere Menschen für den Erfahrungsaustausch und die Anregung in den Gemeinden zu dokumentieren. Dies gilt vor allem für Angebote, die die Beziehungen in Familien, zwischen den Generationen und zwischen Gleichaltrigen stärken, pflegende Angehörige entlasten und das gesellschaftspolitische Engagement älterer Menschen anregen und mittragen. Vorgeschlagen wird eine „Ideenbörse“, in der Modelle und gelungene Beispiele vorgestellt werden.
Vor dem Hintergrund der zu erwartenden drastischen Zunahme der Alten in den nächsten Jahren werden die Gemeinden gebeten, die vom Kreis Lippe dazu vorgelegten Prognosen zum Thema zu machen und über mögliche Konsequenzen für den Gemeindeaufbau nachzudenken. Alle Gemeinden sollten Beauftragte für die Altenarbeit benennen. Die landeskirchliche Bildungsarbeit wird beauftragt, Modelle für generationsübergreifende Angebote zu entwickeln – zum Beispiel Selbsthilfeprojekte, Besuchsdienste oder Seminare für Ältere.
Die Synode hält fest, dass der Umgang mit pflegebedürftigen Menschen Aufgabe und Verantwortung für alle Gemeindegruppen sei und die Jüngsten – Kindergarten- und Konfirmandengruppen - mit einschließe. Ein besonderer Schwerpunkt ist die ambulante und stationäre Pflege. Eingeräumt wird, dass die Organisation gemeindlicher Krankenpflege in großen Verbünden zu mehr Distanz zwischen diakonischen Diensten und Kirchengemeinden geführt hat. Die gemeinsame Verpflichtung am gemeinsamen Auftrag wird betont bei gleichzeitigem Hinweis auf gelungene Beispiele für eine Vernetzung von Gemeinden und Diakonie: Diakonische Beiräte, Krankenhaus- und Altenheimbesuchsdienst und andere. Ein Bündel von Maßnahmen soll diesen Zusammenhalt festigen und weiter entwickeln. Es reicht von regelmäßigen Diakoniegottesdiensten über altersgerechte Andachten in den Heimen bis zu Mitarbeiterschulung in Themen wie Sterbebegleitung oder Gesprächsführung. Die diakonischen Träger werden gebeten, ihre Einrichtungen so zu gestalten, dass sie als kirchliche Häuser erkennbar sind, etwa durch gottesdienstliche Räume. Die Kirchengemeinden sollten die Altenheime als Teil der Gemeinde verstehen.
Die Synode spricht sich gegen die staatliche Begrenzung der Ausbildungsplätze in der Altenpflege aus. So müssen beispielsweise die Plätze in der Altenpflegeschule im Detmolder Diakonissenhaus derzeit auf zehn kontingentiert sein, obwohl sie 25 bis 30 Anwärter ausbilden könnte.
Das „Kirchenparlament“ dankt allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Altenarbeit „und zollt ihnen Respekt dafür, dass sie diese wichtige Aufgabe wahrnehmen.“

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