Archiv 2005 - 2001

19.03.2002

Wo er hinkam, gründete er einen Posaunenchor

Pressemitteilung: Otto Mengedoht 90 Jahre alt

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Otto Mengedoht

„Lobt Gott mit Posaunen“ – dieser biblischen Aufforderung ist Otto Mengedoht zeitlebens gerne nachgekommen, seit er als Zehnjähriger Flügelhorn lernte. 1912 geboren, gründete er mit einem Dutzend Jungbläser als Halbwüchsiger im heimatlichen Belle einen eigenen Posaunenchor. Ähnliches kam später noch öfter vor. Als Student zum Beispiel: „Wo ich hinkam, habe ich einen Chor gegründet.“ Beim Studium in Bethel begegnete er dem berühmten „Posaunengeneral“ Johannes Kuhlo, der den Studenten in sein Bläsersextett aufnahm.
Kurz nachdem Otto Mengedoht Vikar geworden war, brach der Zweite Weltkrieg aus. Während eines Fronturlaubs im Mai 1943 erfolgte die Einführung in die erste Pfarrstelle: in der reformierten Gemeinde Blomberg. Erst im Herbst 1945, nach Krieg und Gefangenschaft, konnte er dort seinen Dienst antreten. Von Anfang an setzte er sich intensiv für die Wiederbelebung der Posaunenchorarbeit ein. 1946 wurde er Obmann der Bläser in der Lippischen Landeskirche. Dass er den Chor in seiner eigenen Gemeinde leitete, verstand sich von selbst. Das war auch in Schieder so, wo er 1955 die Pfarrstelle übernahm und mal wieder einen neuen Chor gründete, und ab 1963 in Bad Meinberg, wo Otto Mengedoht bis zum Ruhestand 1977 Pfarrer blieb.
„Ich habe versucht, die Posaunenarbeit von einer eher privaten zu einer landeskirchlichen Sache zu machen“, erinnert sich Pfarrer Mengedoht. Dafür leistete er Überzeugungsarbeit: Dass die Lippische Landeskirche ihre Bläserarbeit finanziell fördert, geht auf einen Beschluss der Synode von 1956 zurück, den er herbeiführte. Und es gelang ihm auch, die Chöre des CVJM und die unmittelbar den Kirchengemeinden zugeordneten unter dem Dach „Lippischer Posaunendienst“ zu vereinen – ein Modell, das bundesweit Schule gemacht hat.
Otto Mengedoht war nicht nur Obmann des lippischen Posaunenwerkes, sondern als ehrenamtlicher Landesposaunenwart auch für die Schulung und Weiterbildung der Chöre zuständig. „Die Posaunenarbeit ist eine großartige Möglichkeit für junge Menschen, ihre Talente zu entwickeln und an die Gemeinde heran geführt zu werden.“

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