Archiv 2005 - 2001

27.01.2005

“Den Stuhl vor die Tür gestellt”

Pressemitteilung:

„Den Stuhl vor die Tür gestellt“- das bedeutet Rauswurf, das signalisiert Ausschluss aus einer Gemeinschaft. Wer ausgeschlossen wird, hat kein Dach mehr über dem Kopf, ist schutzlos. Und vielleicht geht es ihm sogar ans Leben. “Den Stuhl vor die Tür gestellt” - das hat man den jüdischen Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt wurden. Das ging nicht von heute auf morgen, sondern nach und nach mit Einschränkungen im täglichen Leben, in der Bewegungsfreiheit. Manche von ihnen haben Häuser, Heimat und Familien verlassen, um ihr Leben zu retten. Andere haben gewartet, bis sie ihr Weg in die Vernichtungslager führte. Sie sind ermordet worden. Und einige haben den Tod gefunden im eigenen Haus oder vor der Haustür. Wo aber haben die Menschen gewohnt, die von zu Hause fliehen mussten, die verfolgt, die ermordet wurden? Ein Stuhl für alle, die dort gewohnt haben, soll aufgestellt und dann ein Foto gemacht werden. Ein Foto mit leeren Stühlen, die auf den Verlust dieser Menschen hinweisen. Die Kirchengemeinden der Lippischen Landeskirche sind aufgefordert, Menschen in den eigenen Reihen zu suchen und zu finden, die wissen, wer wo wohnte und die Fotos machen wollen. Jede Gemeinde, die sich beteiligt, sollte sich bis zum 30. Juni 2005 gemeldet haben. Für den 9. November 2005 ist die Präsentation der Fotos in den eigenen Gemeinden geplant. Am 27. Januar 2006 werden alle Fotos in einer gemeinsamen Präsentation vorgestellt. Weitere Informationen hat Pfarrer Maik Fleck, Kirchstr.1, 32805 Horn - Bad Meinberg. Tel.: 05234 - 2439. E-Mail: maik.fleck@gmx.de.

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