Archiv 2005 - 2001

23.09.2004

Südafrikagottesdienst in Heiden

Pressemitteilung: Südafrikagottesdienst in Heiden Zehn Jahre Demokratie und sich Vereinigende Reformierte Kirche

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Das Organisationsteam des Südafrikagottesdienstes in Heiden: v.l. Pfarrerin Brigitte Fenner; Sabine Hartmann, landeskirchliche Referentin für ökumenisches Lernen; Pfarrer Hans-Jörg Hartmann; Esther Pheiffer, New World Foundation Lavender Hill; Ulrich Kochsiek; Pfarrer Dieter Bökemeier; Pfarrerin Stefanie Rieke-Kochsiek.

Die Dorfkirche ist einladend geschmückt mit Palmen, Bildern, Kunstgegenständen und bunten Tongefäßen. Es herrscht eine fröhliche Atmosphäre: mehr als 100 Menschen sind gekommen, um zu feiern, dass vor zehn Jahren in Südafrika eine neue Zeit angebrochen ist. Damals fanden dort die ersten demokratischen Wahlen statt. Im gleichen Jahr begannen die nach Hautfarben getrennten reformierten Kirchen sich zu vereinigen: zur Uniting Reformed Church in Southern Africa. Ein Prozess, der noch nicht abgeschlossen ist, da die weiße Kirche dem Verbund noch nicht beigetreten ist.
Sabine Hartmann, landeskirchliche Referentin für ökumenisches Lernen und Pfarrerin Stefanie Rieke- Kochsiek geben einen Rückblick auf die letzen Jahrzehnte. Auf die Zeiten von Ausgrenzung und Unterdrückung, als die Rassentrennung gesetzlich verankert war. Auch die reformierte Kirche war strikt getrennt: in die weiße Mutterkirche und in Kirchen für Inder, Schwarze und Farbige. Vor zehn Jahren haben sich die schwarze und die farbige reformierte Kirche zur URCSA zusammengeschlossen. „Diese Einheit war eine kostbare Errungenschaft“, stellt Pfarrer Hans-Jörg Hartmann in seiner Predigt fest. „Zwei durch staatliche Willkür und rassistische Verblendung einstmals getrennte Kirchen vereinigen sich zu einer neuen Kirche, die schon in ihrem Namen die Offenheit zu weiteren Vereinigungen signalisiert.“ Die Einheit der Kirche Jesu Christi sei Gabe und Aufgabe zugleich und könne auch durch Obrigkeiten und Gesetze nicht aufgehalten werden.
Pfarrerin Brigitte Fenner interviewt im Gottesdienst Esther Pheiffer aus Kapstadt: sie arbeitet bei der New World Foundation Lavender Hill, einer kirchlichen Einrichtung, die unter anderem Jugendliche fördert: mit Bildungsangeboten, Beratung und Betreuung. „Den Kirchen kommt eine wichtige Bedeutung zu“, berichtet die junge Frau. „Die Menschen erwarten von ihnen soziales Engagement und das Bemühen um soziale Gerechtigkeit.“ Lange sei die Rassentrennung das vorherrschende Thema gewesen. Jetzt müsse die Kirche sich aktuellen Problemen zuwenden, zum Beispiel der Aids-Problematik und der Armut.
Zwischen Information, Predigt und Gebeten gibt es im Gottesdienst viel Musik: an der Orgel sitzt Hans–Martin Harms, mitreißenden Gospel bieten die „Mixed Voices“ aus Heiden. Am Ende des Gottesdienstes wird es besonders lebhaft. Zu den Klängen der Gitarre von Pfarrer Dieter Bökemeier geht es zur Kollekte: auf südafrikanische Art. Singend und tanzend kommen alle nach vorne und werfen ihre Spende in einen Korb vor dem Abendmahlstisch.

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