Archiv 2005 - 2001

07.06.2004

Gottesdienst und kirchliche Modenschau

Pressemitteilung: Horn- Bad Meinberger Kirchengemeinden auf den Lipper Tagen

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Der MEA- Gospelchor sang am Sonntag Gospels auf französisch und in verschiedenen kongolesischen Dialekten

Ganz unverkrampft stiegen die Geistlichen aufs Podium und führten ihre Kleidung vor. Die Zuschauer erfuhren eine ganze Menge. Zum Beispiel, dass die Unterschiede bei den reformierten und den lutherischen Pastoren nicht so groß sind. Beide tragen einen schwarzen Talar, wie er vor etwa 200 Jahren vom preußischen König vorgeschrieben wurde. Dazu binden sich die Pastoren ein Beffchen um den Hals: das des reformierten Pfarrers Rainer Schling ist allerdings von oben bis unten zusammengenäht, während sein lutherischer Kollege, Hans Immanuel Herbers, ein gespaltenes Beffchen sein eigen nennt. Früher hatte das Beffchen einen praktischen Nutzen: als Schutz des teuren Talars vor Verschmutzung. Heute gibt es dem düsteren Gewand eine freundliche Note. Und dennoch: „Der schwarze Talar ist ein Markenzeichen, daran erkennt man den evangelischen Pfarrer“, wertete Pfarrer Balke.
Die Zuschauer erfuhren weitere interessante Dinge, bekamen einmal genau erklärt, was ein katholischer Priester alles anhat. Das Messgewand, den prächtigen schwarzen Chormantel oder auch die weiße Stola. Weiß ist die Farbe der Unschuld, erläutert der katholische Pfarrer Hans- Günter Voß. Ganz in weiß erschienen auch Bernd Mantay und Claudia Kehlert, sie trugen die Taufkleider der Baptisten. Die Zuschauer erfuhren, dass die Taufe bei den Baptisten eine Erwachsenentaufe ist. Dabei werden die Jugendlichen oder Erwachsenen ganz untergetaucht. Damit das Taufkleid dabei nicht verrutscht, ist im Saum eine Bleikette eingenäht.

v.l. Zum Abschluss kamen noch einmal alle Geistlichen auf den Laufsteg: v.l.: Moderator Bendix Balke, Hans Immanuel Herbers (ev.-luth.), Hans-Günter Voß (kath.), Claudia Kehlert (bapt.), Bernd Mantay (bapt.), Rainer Schling (ev.-ref.)

Am Sonntag hatten die Gemeinden dann zum großen gemeinsamen Gottesdienst in den Kurpark eingeladen. Mehrere hundert Menschen nahmen daran teil. Der Gottesdienst stand ganz im Zeichen der Rose, der Heckenrose, die Lippe seit Jahrhunderten im Wappen führt. „Andere Wappen zeigen Adler, Bär oder Löwe als Zeichen des Kampfes, der Macht oder auch der Niederlage, hierzulande ist es das Zeichen der Rose, ein Zeichen der Liebe“, so der Landessuperintendent der Lippischen Landeskirche, Gerrit Noltensmeier. Der Posaunenchor der ev.-ref. Gemeinde Bad Meinberg, die Mahatma- Band und der MEA- Gospelchor sorgten für die Musik.
Im Anschluss an den Gottesdienst bauten Mitarbeiter von „Diakonie ambulant“ ein Pflegebett auf der Bühne auf, um Aspekte ihrer Arbeit zu zeigen. Krankenschwester Sieglinde Strohmeier führte vor, wie eine Pflegebedürftige, dargestellt von der diakonischen Helferin Theresa Krüger, gebettet wird: danach maßen Landrat Friedel Heuwinkel, Landessuperintendent Gerrit Noltensmeier und Gerd Przybyla von der Lippe Tourismus & Marketing AG sehr konzentriert ihre Geschwindigkeit im Betten machen. Letzterer gewann, dicht gefolgt von Noltensmeier und Heuwinkel.

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