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07.11.2003

Spendenparlament vergibt 7.000 Euro

Pressemitteilung: Spendenparlament vergibt 7.000 Euro

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Das Präsidium des Spendenparlaments in neuer Zusammensetzung: von links Günter Mieth, Ina Meise-Laukamp und Elke Dörr. Rechts Joachim Kieker, der sich nach sechsjähriger Arbeit aus dem Präsidium zurückzog.

Für die Parlamentarier also keine leichten Entscheidungen – die vorarbeitende Finanzkommission hatte in ihrem Vorschlag die beantragten Gelder meist gleichmäßig reduziert und in einigen Fällen eine Zurückstellung auf die nächste Sitzung empfohlen. Dem folgte das Spendenparlament weitgehend, doch nicht immer: So erhält die Aktion „MahlZeit“ der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Bad Salzuflen 2.000 Euro wie beantragt. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer bewirten im Gemeindehaus jeden Samstag in freundlicher Atmosphäre mehrere Dutzend Gäste mit Eintopf und anschließend mit Kaffee und Kuchen. Eingeladen sind dazu alle, die – aus welchem Grund auch immer – „diese Mahlzeit brauchen“: Wohnungslose, alte Menschen mit wenig Rente, Einsame, Alleinerziehende und viele andere. Das Essen wird ausschließlich aus Spenden finanziert, die Kirchengemeinde stellt Räume und Küche zur Verfügung und verwaltet die Spenden, die immer schwerer zu bekommen sind.
Ebenfalls 2.000 Euro erhält das Ausländer- und Flüchtlingsbüro, das in der evangelisch-reformierten Gemeinde Bad Salzuflen angesiedelt ist. Für die Integrationsarbeit für Zuwandererkinder und ihre Eltern hatte das Ausländerbüro 5.000 Euro beantragt. Dem Ökumenischen Forum „Flüchtlinge in Lippe“ bewilligte das Spendenparlament die gleiche Unterstützung. Dieses Geld dient der medizinischen Versorgung von Flüchtlingen - für Dinge, die von der Krankenkasse nicht bezahlt werden, wie Brillen, Zahnersatz oder auch Fahrtkosten. Außerdem hilft es, eine Weihnachtsfeier mit Flüchtlingsfamilien zu gestalten. Ebenfalls der sozialen Integration von Flüchtlingen widmet sich der lippische Caritasverband: In Lage gestaltet er für Frauen aus anderen Ländern, die sonst kaum die Möglichkeit sozialer Kontakte haben, regelmäßige Treffen mit Einheimischen. Dies verbessert auch die Chance, Deutsch zu lernen.
Zurückgestellt wurden Anträge der Asylverfahrensberatung im Diakonischen Werk, des Blaukreuz-Zentrums Bad Salzuflen und des Friedensbüros e.V. in Lemgo.
Einstimmig wählten die 40 anwesenden Parlamentarier Elke Dörr, Verwaltungsangestellte beim Diakonischen Werk Lippe, in das dreiköpfige Präsidium. Ihr Vorgänger Joachim Kieker zog sich nach sechsjähriger Arbeit aus dieser Funktion zurück. Ina Meise-Laukamp und Günter Mieth wurden als Präsidiumsmitglieder für eine weitere zweijährige Amtszeit bestätigt.
Das Spendenparlament zählt knapp 200 Mitglieder. Anträge können für alle gemeinnützigen Vorhaben gestellt werden, die dem satzungsmäßigen Zweck entsprechen. Nachdem die Finanzkommission die Anträge geprüft und bearbeitet hat, gibt sie dem zweimal jährlich tagenden Parlament Empfehlungen. Dieses entscheidet mehrheitlich, welche Hilfsprojekte gefördert werden sollen. Wer soziale Verantwortung in seiner Region übernehmen will, verpflichtet sich zu einer jährlichen Spende von mindestens 62 Euro. Dafür erhält man Sitz und Stimme im Parlament, das immer öffentlich tagt. Informationen: Telefon 05231/976650, www.spendenparlament-lippe.de

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