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Weihnachtsessen - köstlich und ökofair

In vielen deutschen Haushalten werden an Weihnachten ganz besondere Gerichte auf den Tisch gezaubert. Wer den Festtagsschmaus mit gutem Gewissen genießen möchte, sollte bewusst einkaufen und bei der Auswahl der Lebensmittel auf die Kriterien regional, saisonal, bio und fair achten.

Eine herkömmliche Weihnachtsgans z.B. stammt selten aus Deutschland. Die „Importware“ wird binnen kürzester Zeit (neun Wochen) bis zum Wunschgewicht gemästet. Das Leiden der Tiere wirkt sich dabei negativ auf den Geschmack aus. Bei einer regionalen Biogans sieht das Leben anders aus. Auslauf, gutes Futter, und frische Luft werden in der artgerechten Haltung der großen Bioverbände gewährleistet. Eine spannende Perspektive auf das Thema Tierwohl und Nachhaltigkeit finden Sie im EKD-Impulspapier „Nutztier und Mitgeschöpf“.

Empfehlenswerter ist auch der traditionelle Weihnachtskarpfen. In Bio-Qualität und aus der regionalen Zucht ist der Süßwasserfisch die beste Wahl. Im Gegensatz zu Salzwasserfischen und Meeresfrüchten, die zum Großteil mit zerstörerischen Fangmethoden aus den marinen Ökosystemen geholt werden, ist eine Überfischung der Bestände quasi ausgeschlossen. Sofern Fisch auf dem Speiseplan steht, werfen Sie unbedingt vor dem Kauf einen Blick in den Fischratgeber des WWF (auch als App für´s Smartphone). Ein Ampelsystem gibt Auskunft über den Status verschiedenster Arten.

Grafik von foodwatch / Dirk Heider

Klöße, Kartoffeln, fruchtiger Rot- oder zarter Rosenkohl bedecken gewöhnlich Dreiviertel des weihnachtlichen Festtellers. Warum also nicht mal das eine Viertel tierischen Ursprungs durch eine weitere fleischlose Delikatesse ersetzen? Für das Klima kann hierdurch jedenfalls Einiges getan werden. Die Grafik auf der linken Seite veranschaulicht die Potenziale zur Treibhausgasreduktion durch die Reduzierung von tierischen Lebensmitteln. Wird anstelle von Rindfleisch (14 kg CO2/kg) beispielsweise auf Hülsenfrüchte wie Linsen (0,6 kg CO2/kg) zurückgegriffen, ist es möglich die Treibhausgasemissionen um das 23-fache zu reduzieren.

Unter dem folgenden Link finden Sie mehrere köstliche und vegane Braten-Alternativen: https://www.smarticular.net/weihnachtsbraten-vegan-rezepte-sonntagsbraten-pflanzlich/

Weitere Tipps für das Weihnachtsmenü:

  • Vermeiden Sie aufwendig-weihnachtlich verpackten Lebensmittel. Unverpackt-Läden und viele Bioläden bieten bereits Alternativen.
  • Bevorzugen Sie regionale Obst- und Gemüsesorten der Saison, z.B. Kohlsorten, Äpfel und Birnen. Hilfe bietet der Saisonkalender des Naturschutzbunds.
  • Kalkulieren Sie Fleischportionen nicht zu groß - und wählen Sie Fleisch aus artgerechter Tierhaltung.
  • Werfen Sie nichts weg – die guten Speisen schmecken auch auf den drauffolgenden Tagen.
  • Kaufen Sie Getränke möglichst in Mehrwegflaschen und aus regionaler Produktion.

Über Erfahrungsberichte und vegetarisch-vegane Rezeptideen würden wir uns sehr freuen. Schreiben Sie uns unter: johann.dralle@lippische-landeskirche.de

 

Johann Dralle