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Türchen 11

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Chanukka

Licht in der Finsternis - in der christlichen Tradition ist dies ein starkes Symbol der Advents- und Weihnachtszeit - vor allem in der nördlichen Hemisphäre. Gerade wenn es draußen dunkel und kalt wird, steht das Licht für Hoffnung in der Dunkelheit, die sich vom ersten Advent bis zum Weihnachtsfest hin steigert.

Aber etwa in der gleichen Zeit gibt es auch im Judentum ein Lichterfest: Chanukka (hebräisch חֲנֻכָּה / חנוכה). Acht Tage dauert dieses Fest. Es beginnt am 25. Tag des Monats Kislev. In diesem Jahr fällt Chanukka in die Zeit vom 11. (eigentlich 10.12. abends) bis 18. Dezember.

Dieses jüdische Fest erinnert an die Wiedereinweihung des zweiten jüdischen Tempels in Jerusalem im jüdischen Jahr 3597 (164 v. Chr.). Sie wurde möglich durch den Erfolg des Makkabäeraufstandes, der die Herrschaft des griechisch geprägten Seleukidenreiches über Judäa beendete und den Tempeldienst wieder einführte.

Die Lichtsymbolik des Chanukka-Festes hängt mit dem siebenarmigen Leuchter (Menora) zusammen, der im damaligen Tempel stand. Sein Licht sollte niemals erlöschen. Laut Überlieferung im Talmud war nach der Wiedereroberung des Tempels durch die Makkbäer nur noch geweihtes Öl für einen Tag vorhanden. Aber durch ein Wunder brannte es acht Tage bis neues geweihtes Öl hergestellt werden konnte.

Hieran erinnern die acht Lichter des 8- oder 9-armigen Chanukka-Leuchters (Chanukkia), der also nicht mit der siebenarmigen Menora zu verwechseln ist. Das neunte Licht ist dabei der "Diener", mit dem die anderen acht angezündet werden - jeden Tag des Festes ein weiteres.

Das Fest wird vor allem in den Familien gefeiert, die sich an den Chanukka-Abenden mit Freunden treffen. Die Kinder erhalten Geschenke und man isst vor allem in Öl gebackene Speisen. Chanukka erinnert die Juden daran, dass die Heiligkeit und Reinheit des jüdischen Lebens erhalten werden muss (> geweihtes Öl), in den Familien und in der Gemeinde.

Dieter Bökemeier