Grünes Datenkonto
Energiekontrolling - in 6 Schritten zum Energiesparen
Wieso systematisch Energie sparen?
Wir wissen heute viel mehr über den Klimawandel und seine Konsequenzen, als noch vor 10 Jahren: Indem wir das Klima schützen, leisten wir einen aktiven Beitrag für die Menschen in vielen Ländern des Südens, die jetzt schon unter dem Klimawandel leiden und auch für alle kommenden Generationen. Auch vielen Pflanzen und Tieren erleichtern wir das Überleben, da sie sich nicht so schnell an neue Gegebenheiten anpassen können. Kirchengemeinden, die heute noch genau so viel Strom und Heizenergie verbrauchen, wie vor 15 Jahren, müssen heute das Doppelte dafür bezahlen. Dieses Geld fehlt für wichtigere Aufgaben.
Die 6 Schritte zum Energiesparen, die im nachfolgenden vorgestellt werden, bieten einen einfachen und systematischen Ansatz, der in jeder Kirchengemeinde umsetzbar ist. Die Landeskirche unterstützt die Kirchengemeinden mit den notwen- digen Hilfen: Einführungsveranstaltung, Arbeitsmaterial und einer Online-Datenbank.
Besonders wirkungsvoll ist es, wenn diese Schritte gemeinsam von allen Gemeinden in einer Klasse gegangen werden. Durch den gemeinsamen Austausch, Schulungen vor Ort und durch die Unterstützung der Landeskirche kann eine wirkungsvolle Dynamik entstehen.
Was bringt es?
Wenn regelmäßig nach dem Energieverbrauch geschaut wird, spart eine Kirchengemeinde erfahrungsgemäß mindestens 5% ihrer Kosten und Treibhausgasemissionen ein. Durch gezielte Maßnahmen können – je nach Gebäude und Nutzung – Einsparungen bis zu 25 % erreicht werden, ohne groß zu investieren.
Wie hoch ist der Aufwand?
Um alle Zähler zu finden und im Grünen Datenkonto anzulegen, braucht eine Person in einer normalen Kirchengemeinde einmalig vier bis acht Stunden. Außerdem empfehlen wir die Einführungsveranstaltungen, die von der Landeskirche durchgeführt werden. Die überschaubaren Routineaufgaben sind in Schritt 6 beschrieben.
Der Weg zu einem erfolgreichen Energiekontrolling und Management besteht aus 6 Schritten:
Schritt 1: Energieteam bilden
Wer? | Zum Energieteam gehören: Ein Mitglied des Kirchenvorstandes KüsterIn / HausmeisterIn |
Wie? | Der Kirchenvorstand beschließt, ein Energieteam einzusetzen. |
Wozu? | Es muss klar sein, wer sich ums Energiesparen kümmert. |
Schritt 2: Energiezähler erfassen
Wer? | Energieteam |
Wie? | Anhand der Rechnungen werden die im Haus vorhandenen Strom- und Wärmezähler gesucht. Zählerart, -nummer und -standort werden auf Erfassungsbögen und in das Grüne Datenkonto eingetragen. |
Wozu? | Um systematisch Energie zu sparen, muss man die Energiequellen kennen. |
Schritt 3: Energiedaten ablesen
Wer? | Das Mitglied aus dem Energieteam, das für das Gebäude verantwortlich ist. |
Wie? | Jeden Monat werden die Verbrauchsdaten abgelesen, in einen Erfassungsbogen eingetragen und in das grüne Datenkonto übertragen. |
Wozu? | Wenn monatlich abgelesen wird, bekommt man einen Überblick, wann und wofür wie viel Energie verbraucht wird. So kann man Energieverschwendung schnell erkennen und gegensteuern. |
Schritt 4: Energiespar-Rundgang
Wer? | Energieteam |
Wie? | Bei einem Gebäuderundgang werden mit einer einfachen Checkliste Energiesparmöglichkeiten gefunden und sortiert: Leichtes und Aufwendiges, Billiges und Teueres. |
Wozu? | Man bekommt einen Überblick darüber, was man machen kann und was sinnvoll ist. |
Schritt 5: Energiespar-Aktionen
Wer? | Kirchenvorstand (KV) / Energieteam |
Wie? | Das Energieteam stellt die Ergebnisse aus dem Energiesparrundgang im KV vor. Der KV beschließt, wer was bis wann erledigt. |
Wozu? | Energiesparmaßnahmen müssen vom KV beschlossen werden. Das Energieteam ist nicht dafür zuständig, alle Maßnahmen alleine durchzuführen. |
Schritt 6: Energiespar-Routine
Wer? | Energieteam |
Wie? | * Weiter monatlich Energiedaten ablesen * 1-2 mal im Jahr treffen, die Energiedaten auswerten und einen Gebäuderundgang machen * 1-2 mal im Jahr im Kirchenvorstand berichten |
Wozu? | Sobald man das Thema vernachlässigt, steigt der Energieverbrauch automatisch! |
Weitere Details zu den Schritten finden sich in einem Flyer, der zur Zeit vorbereitet wird.
Was gehört zum Energiekontrolling
Schulungen
Die Energieteams erhalten bei kostenlosen Schulungen eine praktische Einführung in ein einfaches Energiemanagement. Wenn Sie hier Bedarf haben, wenden Sie sich bitte an die Umweltarbeit in der Lippischen Landeskirche.
Der Grünes-Datenkonto-Gemeindeordner
In einem Ordner werden alle wichtigen Informationen gesammelt und geordnet und sind so auf einen Griff parat.
Für die verschiedenen Arbeitsschritte gibt es Vorlagen, die hier zur Verfügung gestellt werden:
- 6 Schritte zum Energiesparen - Eine Anleitung für Kirchengemeinden (PDF)
- Erfassungsbogen für Gebäude (PDF / Worddokument) und ausgefülltes Muster (PDF)
- Zählerstandsablesung (PDF / Worddokument)
- Anleitung zum Gebäuderundgang (PDF)
- Fragebogen zum Gebäuderundgang (PDF)
- Klimaschutzziele (PDF / Worddokument)
- Handbuch zum Grünen Datenkonto (PDF)
Das Grüne Datenkonto
Wenn die Energiedaten monatlich eingetragen werden, werden die Daten übersichtlich dargestellt. In der Monatsansicht wird auf einen Blick sichtbar, wenn der Verbrauch plötzlich ansteigt. Mit der Jahresübersicht kann die Kirchengemeinde sich messbare Ziele setzen, z.B.: »Wir wollen unseren Wärmeverbrauch in den nächsten 3 Jahren um 30% senken.
Zugriff auf das grüne Datenkonto hat man von jedem Rechner mit Internetzugang.
Das Handbuch steht neben dem Download auch in einer gedruckten Version zur Verfügung.
Der Gebäuderundgang
Bei einem Gebäuderundgang werden Einsparmöglichkeiten gesucht. Dabei helfen die Anleitungen und Checklisten.
Weg der Einführung
- Rückmeldung bei Thomas Fritzensmeier im Landeskirchenamt oder bei Heinrich Mühlenmeier (Umweltbeauftragter).
- Einrichten der Logins für die Kirchengemeinden.
- Einrichten der Gebäudedaten im System (gemeinsam unter Anleitung bei einer Schulung / Einweisung in die Software).
- Laufende EIngabe und Auswertung durch die Energieteams in den Kirchengemeinden.
- Erarbeitung und Umsetzung von Maßnahmen zur Verringerung der Energieverbräuche und Steigerung der Effizienz. Die Landeskirche kann hier auf Anfrage beratend unterstützen.
- Erfahrungsaustausch mit anderen Kirchengemeinden ist ein Kernthema bei den Treffen der kirchengemeindlichen Energieteams und Umweltbeauftragten.
Beim Leitfaden für das Energiekontrolling könenn wir auf den Erfahrungen der Württembergischen Landeskirche aufbauen und steht nun in einer für die Lippische Landeskirche angepassten Version zur Verfügung. (s.o.)
Das Grüne Datenkonto befindet sich im gemeinsamen Eigentum einer Entwicklungspartnerschaft, die aus den Evangelischen Landeskirchen in Bayern, Hannover, Lippe, Westfalen und Württemberg besteht.
Es steht allen Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen der Entwicklungspartner zur kostenlosen Nutzung zur Verfügung. Das Grüne Datenkonto wurde und wird von Hanno Sparbier-Conradus entwickelt.
Zugang zur Software finden sie unter: http://www.llk.gruenes-datenkonto.de/
Das Handbuch zur Software und eine Sammlung häufiger Fragen erreichen Sie über : www.gruenes-datenkonto.de Weitere Unterstützung erhalten Sie in der Lippischen Landeskirche durch:
Heinrich Mühlenmeier (Umweltbeauftragter) und
Thomas Fritzensmeier (Sachbearbeitung Umwelt)
HInweis: das 6-Schritteprogramm wurde in der Württembergischen Landeskirche entwickelt und der Lippischen Landeskirche zur (Mit-)Nutzung überlassen.
30.09.2012 Heinrich Mühlenmeier