Pfarrer Klaus Sommer (rechts) und Friedrich Brakemeier begrüßten die Gäste in der Alexanderkirche.

„Für Geist, Körper und Seele“

Orgelsommer zu Gast in der Alexanderkirche

Kreis Lippe/Oerlinghausen. Die Geschichte der evangelisch-reformierten Alexanderkirche in Oerlinghausen stand am Sonntag, 14. August, im Mittelpunkt des Lippischen Orgelsommers mit Kirchenführung, Kaffeetrinken und Orgelkonzert.

Die gemeinsame Veranstaltungsreihe von Lippischer Landeskirche und Lippischem Heimatbund stößt weiterhin auf großes Interesse. Rund 200 Menschen besuchten die geschichtsträchtige Alexanderkirche im Zentrum der Bergstadt. Friedrich Brakemeier, Vorsitzender des Lippischen Heimatbundes, freute sich über den großen Zuspruch. Die Veranstaltung sei inzwischen zum „Selbstläufer“ geworden: „Der Lippische Orgelsommer bietet den Besuchern etwas für Geist, Körper und Seele“.
Pfarrer Klaus Sommer informierte über die Geschichte der Alexanderkirche, deren älteste Teile aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts stammen. Im Innenraum sei noch der Verlauf des alten Mauerwerks zu erkennen, machte Sommer deutlich. Die Geschichte des heutigen, im gotischen Stil erbauten Gebäudes reicht zurück bis ins 16. Jahrhundert. 1509 gab es einen Brand, der große Teile des ursprünglichen Baus zerstörte. Zwischen 1511 und 1514 wurde die Kirche wieder aufgebaut, so der Pfarrer. Deshalb feiere die evangelisch-reformierte Gemeinde in diesem Jahr das 500-jährige Jubiläum des Wiederaufbaus. Die Alexanderkirche, die zunächst als katholische Pfarrkirche geweiht worden war, sei auch heute noch sehr bilderreich für ein reformiertes Gotteshaus, fuhr Sommer fort. Die farbigen Fenster im Chorbereich wurden in den 1930er Jahren gestaltet. Im Zweiten Weltkrieg, Ostern 1945, wurden sie zerstört und konnten erst über 30 Jahre später in der Originalform restauriert werden. Auch die Kirchenorgel war Thema des Vortrags von Pfarrer Sommer. Demnach stammt der Orgelprospekt aus dem Jahr 1688. Er wurde im Stil des holländischen Bauernbarock gefertigt und war eine Stiftung von Gräfin Amalie. Das Instrument musste im Laufe der Zeit mehrfach erneuert werden. Die letzte umfassende Renovierung fand 1973 statt. Im Anschluss an die Kirchenführung und Kaffee und Kuchen im Gemeindehaus lauschte das Publikum aufmerksam dem virtuosen Spiel von KMD Jobst-Hermann Koch. Der freiberufliche Konzertorganist und Komponist ließ bei seinem Konzert unter anderem die „Toccata d-moll“ von Johann Sebastian Bach, drei Kirchensonaten von Wolfgang Amadeus Mozart sowie „Präludium und Fuge d-moll“ von Felix Mendelssohn Bartholdy erklingen. Die nächste Veranstaltung des „Lippischen Orgelsommers 2011“ findet am Sonntag, 21. August, um 15 Uhr in Reelkirchen statt. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei.
 

15.08.2011