Abiturienten an Religion interessiert

Jährlich 130 Religions-Abiturprüfungen in Lippe

Detmold. In den letzten drei Schuljahren haben im Schnitt 130 Abiturientinnen und Abiturienten das Fach Religion als Prüfungsfach gewählt. Das ergab eine Umfrage des Schulreferats der Lippischen Landeskirche unter den lippischen Gymnasien, Gesamtschulen und Berufskollegs mit Abiturangebot. Die Mehr-zahl wählte dabei die mündliche Prüfung, aber immerhin zum Teil über 30 die schriftliche Prüfung. Auch wenn die Zahlen in allen Schulen jährlich schwan-ken, so fällt auf, dass es in manchen weiterführenden Schulen viele Abiturien-ten mit dem Fach Religion gibt (bis zu 21 in einem Jahrgang), in anderen Schulen oft über mehrere Jahre keine solche Abiturprüfungen nachgewiesen werden können.

„Die vorliegenden Abiturszahlen in Religion weisen auf die Qualität des Religi-onsunterrichts und das Interesse der Abiturienten hin, lassen aber andererseits den Schluss zu, dass es in Lippe Schulen gibt, in denen Schülerinnen und Schülern der Weg zur Abiturprüfung in Religion verbaut scheint, interpretierte der Schulreferent der Landeskirche, Landespfarrer Günter Puzberg, das Umfrageer-gebnis. „Schulen, in denen mehrfach kein Abitur in Religion stattfand bzw. dieses durch die Kursgestaltung gar nicht erst ermöglicht wurde, werden in einem zweiten Durchgang jetzt daraufhin direkt befragt werden. Es muss an jeder Schule in Lippe möglich sein, Religion als eins der Prüfungsfächer im Abitur zu wählen.“

Man dürfe sich, so der Schulreferent, nicht vorstellen, dass eine gute Abiturnote in Religion leicht zu erringen sei. Denn für dieses Unterrichtsfach gelten diesel-ben strengen Anforderungen und Benotungskriterien wie für alle anderen Fächer auch. Eine hohe Punktzahl setze Interesse und Leistungsbereitschaft seitens der Schülerinnen und Schüler und einen qualitativ gelungenen Fachunterricht voraus. In wenigen Jahren werde der Religionsunterricht ebenso ein Teil des Zentralabiturs sein wie die übrigen Fächer. Der immer wieder anzutreffende Ausfall des Religionsunterrichts in der Mittelstufe der weiterführenden Schulen wirke sich schon jetzt negativ auf die Abiturvoraussetzungen aus. Hier seien nicht nur die Lehrer und Schulen gefordert, sondern auch die Schüler und ihre Eltern.

13.01.2006