Von Ghana nach Ecuador

Eine-Welt-Laden Alavanyo: Multivisionsschau zum vierzigjährigen Bestehen

Ghana: Körbe aus Elefantengras: geflochten von Frauen.

Detmold. Vierzig Jahre Eine-Welt-Laden Alavanyo in Detmold, vierzig Jahre Lebensmittel und Kunsthandwerk aus nachhaltiger Produktion und fairem Handel. Wie Körbe aus Elefantengras, Textilien aus Schafwolle oder Papier aus Elefantenkot entstehen und wie die Produzenten leben, zeigte eine Multivisionsschau von Jutta Ulmer und Michael Wolfsteiner. Die beiden Fotojournalisten haben in vielen Ländern Kooperationspartner der Organisation Fairtrade besucht. Im vollen Gemeindehaus der Erlöserkirche am Markt präsentierten sie ihre Reiseberichte in Wort, Bild und Musik.

„Ich kann da, wo ich hingeschaut und nachgedacht habe, das Richtige sagen und das Richtige tun“, sagte Barbara Irrgang für das Alavanyo-Team zur Begrüßung: „Wenn das viele Menschen in ihren Ländern tun, ändert sich auch etwas auf der Welt.“ Sie rief dazu auf, aufmerksam zu bleiben für die Ungerechtigkeit des Welthandels gegenüber den Erzeugern. Sie seien in vielen Ländern das schwächste Glied der Lieferkette, „auch wenn wir glauben, dass wir den Kolonialismus längst hinter uns gelassen haben“. Das Alavanyo-Ladenteam betreibt ehrenamtlich den Eine-Welt-Laden Alavanyo, es ist eine  Arbeitsgemeinschaft in der Lippischen Landeskirche. Die erste Station der Multivisionsschau war Ghana.

Dort arbeiten Frauen als Korbflechterinnen, die ihre Produkte, bunte Körbe aus Elefantengras, direkt vermarkten. So können sie für ihren Lebensunterhalt sorgen und sind dabei kranken- und sozialversichert. Von dem Kakao, der in dem westafrikanischen Land wächst, hat die Bevölkerung allerdings nicht viel: Er wird ganz überwiegend exportiert. Kaum ein ghanaisches Kind hat in seinem Leben Kakao getrunken oder Schokolade gegessen. Der Fairtrade-Kakao kommt aus demokratisch organisierten kleinbäuerlichen Kooperativen. Aus Ghana stammt auch der Name des Detmolder Ladens: Er heißt nach dem Dorf Alavanyo, deutsch: „Alles wird gut“.

In Israel, in der Wüste Negev, stellen Beduinenfrauen, die sonst keine Verdienstmöglichkeit hätten, Webwaren aus Schafwolle her. Palästinenser im Westjordanland schnitzen Figuren aus Olivenholz, die nicht nur in Jerusalem sehr begehrt sind. Die Oliven in Palästina ergeben Öl höchster Qualität.

In Sri Lanka, wo der Pfeffer wächst, besuchten die beiden Reisenden einen Bauern, der vom biologischen Anbau der scharfen Körner lebt. Hunderte Elefanten auf der Gewürzinsel im Indischen Ozean werden als Haustiere gehalten. Aus ihrem Kot, der in großer Menge anfällt, stellt die Kooperative „Maximus“ Papier her, handgeschöpft und in verschiedenen Farben.

Der beste Tee der Welt wächst in Indien und Nepal. Dort gibt es Fairtrade-Teekooperativen, die sich gegen ein großes Problem in Nepal stemmen: die Landflucht – immer mehr junge Leute verlassen ihr Dorf und suchen ihr Glück in der Hauptstadt Katmandu. Die Teekooperativen bieten auch in den abgelegenen Tälern des Himalaja eine Zukunftsperspektive.

Ecuador ist der weltweit größte Produzent von Bananen. Die Plantagen der großen Konzerne werden vom Flugzeug aus mit hochgiftigen Pestiziden besprüht. Warnschilder – die jedoch nicht für die Arbeiter gelten – weisen auf die Gefahr hin. In Ecuador besuchten Jutta Ulmer und Michael Wolfsteiner nach einer abenteuerlichen Flussfahrt einen Bananenbauern, der auf Pflanzenschutzmittel verzichtet. An seinen Bäumen werden die Schädlinge in aufwändiger Handarbeit entfernt.

TransFair e.V. (Fairtrade Deutschland) wurde 1992 mit dem Ziel gegründet, benachteiligte Produzenten in Entwicklungsländern zu unterstützen. Als unabhängige Organisation handelt TransFair e.V. nicht selbst mit Waren, sondern fördert den Vertrieb von fair hergestellten und gehandelten Produkten. Sie sind am Fairtrade-Siegel zu erkennen.

25.11.2022

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