Arends: Kirche soll sich für Flüchtlinge und arme Menschen einsetzen

Neuer Lippischer Landessuperintendent ins Amt eingeführt

Lemgo (epd). Der neue Landessuperintendent der Lippischen Landeskirche, Dietmar Arends, ist mit einem Festgottesdienst am Sonntag in Lemgo offiziell in sein Amt eingeführt worden. In seiner Predigt betonte Arends den zentralen Auftrag der Kirche, sich für notleidende Menschen einzusetzen. Glückwünsche für das neue Amt kamen unter anderem vom EKD-Ratsvorsitzenden Nikolaus Schneider und NRW-Familienministerin Ute Schäfer (SPD).

"Unser Weg wird uns dahin führen, wo wir hier unter uns für Gerechtigkeit eintreten: zu den Flüchtlingen und den von Armut Betroffenen", sagte Arends, der bereits seit März im Amt ist. Ebenso wichtig sei es, für Gerechtigkeit in dieser Welt einzustehen und sich gegen ungerechte Strukturen zu engagieren. Die Kirche müsse außerdem dazu beitragen, dass Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kulturen in Frieden und Respekt miteinander leben könnten.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, äußerte die Hoffnung, dass Arends die Einsichten und Perspektiven aus der Lippischen Landeskirche auch in die Gemeinschaft der Gliedkirchen der EKD einbringen werde. Als Besonderheit hob Schneider das Miteinander der verschiedenen protestantischen Konfessionen in der Lippischen Landeskirche hervor. "Die reformierten 'Klassen' und die eine lutherische 'Klasse' zeigen: 'versöhnte Verschiedenheit' ist möglich und kann ganz konkret gelebt werden", sagte Schneider im Anschluss an den Gottesdienst.

NRW-Familienministerin Schäfer (SPD) betonte, dass die Kirchen wichtige Partner für die Landesregierung seien. "Wir wissen Sie an unserer Seite, wenn es darum geht, das solidarische Miteinander in der Gesellschaft zu stärken", sagte die Ministerin in Lemgo. Deshalb freue sie sich, dass Arends die Diakonie und das Engagement der Kirche für soziale Gerechtigkeit besonders am Herzen liege. Zugleich dankte Schäfer dem Vorgänger Martin Dutzmann für sein Engagement für die Lippische Landeskirche.

Der Präses der Landessynode, Pfarrer Michael Stadermann, sagte bei der Einführung, in der Lippischen Landeskirche mit den verschiedenen Konfessionen gehe es darum, die Gaben des gemeinsamen Miteinanders zum Wohl des anderen einzusetzen. Für den Dienst in der Lippischen Landeskirche wünschte er dem neuen Landessuperintendenten Gottes Segen.

Der Weihbischof des Erzbistums Paderborn, Hubert Berenbrinker, äußerte die Hoffnung auf weitere gute ökumenische Zusammenarbeit zwischen den Kirchen. Ökumene finde vor allem vor Ort in den Gemeinden statt, unterstrich er.

Arends war im November von der Landessynode zum Nachfolger von Dutzmann gewählt worden, der im Oktober als Bevollmächtigter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) nach Berlin gewechselt war. Zuvor war Arends Pastor für Diakonie und Ökumene in der evangelisch-reformierten Kirche in Leer. An dem Gottesdienst nahmen auch der rheinische Präses Manfred Rekowski, die westfälische Präses Annette Kurschus, der frühere Lippische Landessuperintendent Dutzmann, Setri Nyomi von der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen sowie Landtagspräsidentin Carina Gödecke (SPD) teil.

Die Lippische Landeskirche ist mit rund 172.000 Mitgliedern die drittkleinste der 20 evangelischen Landeskirchen in Deutschland. Von den 69 lippischen Kirchengemeinden sind 58 reformiert, zehn lutherisch und eine sowohl lutherisch als auch reformiert. Arends ist der siebte leitende Geistliche nach dem Zweiten Weltkrieg.
 

 

05.05.2014