Archiv 2005 - 2001

20.06.2003

Alte und neue Lieder zur Ehre Gottes

Pressemitteilung: Vor 50 Jahren wurde Pfarrer Günter Koch ordiniert

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Vor 60 Jahren als Pastor ordiniert: Günter Koch.

Lieder zur Ehre Gottes, alte und neue, sind seine Welt. Es lag nahe, dass er rund 20 Jahre lang am Evangelischen Gesangbuch (EG) mitarbeitete, das 1997 erschien. Das traditionelle lippische Osterlied „Er lebt! Er lebt, ist herrlich erwacht“ hätte er gerne im regionalen Teil des EG gesehen. Den 200 Jahre alten Text hat er dazu bearbeitet. Es kam nicht so weit. Das Lied wird dennoch nach wie vor in vielen Gemeinden am Ostermorgen gesungen.
17 Jahre leitete er den Posaunenchor in Horn. Auch das Chorsingen - in Horn, in der Kantorei der Christuskirche Detmold und anderswo – gehört zu ihm wie die Mitarbeit im Kirchenchorverband der Lippischen Landeskirche. Nicht alles Neue im Gesangbuch gefällt ihm, an die Qualität der Texte legt er hohe Maßstäbe an. „Du, Herr, gabst uns dein festes Wort“, ein modernes Pfingstlied nach einer bewegten Gospel-Melodie, findet er ganz schön.
Günter Koch wurde 1925 in Leese bei Lemgo geboren. In Bad Salzuflen, wo er aufwuchs, war sein Vater in der reformierten Gemeinde Kirchenältester – eine bewusste Entscheidung in der Nazizeit. Als Lehrer hatte man es damals nicht leicht, wenn man sich nicht zum Regime bekannte. Wenn Koch erzählt, wie sein Vater als überzeugter Christ gegen den Strom schwamm, dann schwingt auch heute noch Stolz mit. Auf die Berufswahl mag das nicht ohne Einfluss geblieben sein.
Zunächst jedoch, kurz vor dem Abitur, musste er Soldat werden, kam als Funker zur Luftwaffe und geriet später in amerikanische Gefangenschaft. Dort reifte die Überzeugung: „Deutschland braucht jetzt als Nötigstes die Besinnung auf die biblische Botschaft.“ Und nach dem Krieg war es ihm eine schlimme Enttäuschung, dass nach so viel Unrecht, Leid und Gewalt „immer noch Menschen nicht einsehen, dass Hass und Krieg unmenschlich sind und die Welt, die Gott geschaffen hat, zerstören.“
In Bethel, Münster und Heidelberg studierte Günter Koch Theologie. 1953 wurde er in seiner Bad Salzufler Heimatgemeinde ordiniert. 21 Jahre wirkte er dann als Pfarrer in Horn, ab 1974 weitere 16 Jahre in Heiligenkirchen. „Wichtig war die ausgezeichnete Mitarbeit meiner Frau in der Gemeinde“, berichtet er, der seit fünf Jahren verwitwet ist: „Sie war noch eine richtige Pfarrfrau.“ Auch an die Zusammenarbeit mit den Haupt- und Ehrenamtlichen in der Gemeinde erinnert sich Pastor Koch voller Dankbarkeit: „Das war durchweg hilfreich und erfreulich.“
Im Gottesdienst war ihm die gründliche Arbeit am Bibeltext in Verbindung mit dem aktuellen Geschehen immer das Wichtigste. „Ich bin kein Freund von sogenannten Aktionen“, gesteht er, und es liegt nahe, dass ihm die sinnvolle Auswahl alter und neuer Gemeindelieder ebenfalls sehr am Herzen liegt. Auch seine Konfirmanden haben viel gesungen: „In jeder Konfirmandenstunde wurde ein Lied aus dem Gesangbuch gelernt.“ Seit 1990 genießt er in seinem behaglichen Haus in Detmold-Hiddesen den Ruhestand. „Dass man mich noch im Kirchenchor brauchen kann und zu Gottesdienstvertretungen, sorgt dafür, dass ich mich nicht allzu sehr zur Ruhe setzen kann“, meint er lächelnd.

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