Archiv 2005 - 2001

27.11.2002

Der lange Schatten der Vergangenheit

Pressemitteilung: Exkursion nach Wewelsburg

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Führung durch das Kreismuseum Wewelsburg: Die SS hatte gigantische Pläne mit diesem Ort.

Einige Schlaglichter aus der Geschichte des Ortes und der gleichnamigen Burg hatten zu diesen Fragen hingeführt. Der Tag begann mit einer Führung durch das Kreismuseum Wewelsburg, das 1982 als Kompromiss anstelle eines Mahnmals eingerichtet wurde. Es trat deutlich vor Augen, welche gigantischen Pläne die SS Heinrich Himmlers mit diesem Ort hatte. Die Burg wurde unter Ausbeutung der im Konzentrationslager Inhaftierten ausgebaut, das Dorf sollte umgesiedelt werden, um einem riesigen Komplex zu weichen. Ein Zentrum des SS-Ordens sollte er werden, Schulungs- und Weihestätte für die Angehörigen dieser Elite.
Gleichzeitig wurde deutlich, dass auch die Einwohner des Ortes sich wegen der stets drohenden Evakuierung als Opfer der SS fühlten. Ihr tägliches Leben wurde von den anwesenden SS-Größen und ihren Angehörigen bestimmt, die Ideologie griff selbst auf die Feste im Ort über. Am Nachmittag stand die Beschäftigung mit der Gegenwart im Zentrum. Noch immer ist Wewelsburg ein unter Anhängern der rechten Ideologie beliebter Treffpunkt. Und die Zahl derer, die sich davon ansprechen lassen, nehme stetig und für die Unkundigen unauffällig zu, erfuhren die Exkursionsteilnehmer. „Es bleibt also die Aufgabe, heute genau zu beobachten, an welchen Stellen sich diese menschenverachtende Ideologie wieder ausbreitet und deutlich Stellung zu beziehen“, resümiert Katja Albrecht.
Der Tag endete mit einem kurzen Besuch am 1996 errichteten Mahnmal auf dem Gelände des ehemaligen KZ Niederhagen. Eine Begegnung mit Vergangenheit und Gegenwart, deren Eindrücke sicher noch lange nachwirken werden.

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