Archiv 2005 - 2001

27.02.2002

Gottes Liebe weitergeben

Pressemitteilung: Martina Wehrmann ist Seelsorgerin in der Klink am Hellweg

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Martina Wehrmann

„Ich bin mit meiner Arbeit ein Teil des Therapiekonzepts“, sagt die 41-jährige Theologin, die den hundert suchtkranken Männern in der Klinik, aber auch dem Personal als Ansprechpartnerin zur Verfügung steht. Ihre halbe Stelle wird gemeinsam von der Lippischen Landeskirche und dem Evangelischen Johanneswerk finanziert – eine neue Form der Zusammenarbeit in der Seelsorge und pastoralen Betreuung. Martina Wehrmann möchte mit der wertorientierten Therapie, die andere Formen ergänzt, zu dem großen Ziel beitragen, dass die Patienten „ihr Leben wieder selbst in die Hand nehmen und lernen, es selbstbestimmter als vorher zu gestalten.“ Dabei weiß sie, dass es für jeden Einzelnen einen ganz eigenen Kraftaufwand bedeutet, aus der Sucht herauszukommen – seien es Drogen, Alkohol oder auch Spielsucht. Durch diese Art der Krankheit fühlen sich Menschen entwertet. Verluste gehen meistens damit einher: Zuerst ist es der Führerschein, dann die Arbeit, vielleicht auch Partnerin und Familie. „Ich will darauf aufmerksam machen, dass – unabhängig von solchen Verlusten – jeder Mensch seinen eigenen Wert hat und dieser von Gott gegeben und aufrecht erhalten wird“, beschreibt Pfarrerin Wehrmann ihr Selbstverständnis. Als Leitmotiv steht ihr dabei die Zusage Gottes vor Augen, die im Buch Jesaja der Bibel überliefert ist: „...weil du in meinen Augen so wertgeachtet und auch herrlich bist und weil ich dich lieb habe.“
Die Liebe Gottes weitergeben, zur Erfahrung werden lassen – an diesem Ziel richtet die Klinikseelsorgerin auch die Gottesdienste aus, die sie alle zwei Wochen am Hellweg hält. Glaubensinhalte werden dort in kreativ-bildhafter Gestaltung greifbar – „für mich eine schöne Erfahrung, dass dies dankbar aufgenommen wird.“ Martina Wehrmann, 1959 in Detmold geboren, studierte Theologie in Bethel und Heidelberg. Nach dem Vikariat in der evangelisch-reformierten Gemeinde Detmold-Ost kam sie 1992 als Pastorin im Hilfsdienst in die evangelisch-reformierte Gemeinde Bad Salzuflen. Ab 1995 war sie Pfarrerin in Kalletal-Hohenhausen. Seit 1999 im Wartestand, sammelte sie als Mitarbeiterin des Bildungswerkes ESTA (Detmold) Erfahrungen in der Begegnung mit jugendlichen Arbeitslosen und älteren Langzeitarbeitslosen. Derzeit absolviert sie berufsbegleitend eine Ausbildung in Beratung und Supervision an der Akademie für Sozialtherapie Wuppertal.

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