Archiv 2005 - 2001

23.05.2005

„Hören, Lauschen, Lernen“

Pressemitteilung: „Hören, Lauschen, Lernen“ Evangelische Kindertageseinrichtungen beugen Lese-Rechtschreib-Schwäche vor

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Freuen sich über Erfolge bei der Vorbeugung von Lese-Rechtschreib-Schwächen: Heilpädagogin Annelie Nolte, Sabine Menzel, Fachberaterin für evangelische Kindertageseinrichtungen, und Heilpädagogin Cornelia Plöger. (von links)

Sie haben kein Gefühl für Reime, haben Schwierigkeiten Worte in Silben aufzugliedern oder auch Probleme mit dem Kurz- und Langzeitgedächtnis: Manche Kinder weisen bereits im Vorschulalter Entwicklungsrückstände auf, die später zu einer Lese-Rechtschreib-Schwäche führen können. In evangelischen Kindertageseinrichtungen wird seit fünf Jahren vorbeugend gearbeitet.
Inzwischen verfügt jeder evangelische Kindergarten über ein oder zwei Mitarbeiterinnen, die bestimmte Risikopunkte in der Entwicklung eines Kindes entdecken können. Sie arbeiten dabei mit einem speziellen Testverfahren, dem so genannten Bielefelder Screening. Die Mitarbeiterinnen sind außerdem dafür ausgebildet, mit einem speziellen Förderprogramm „Hören, Lauschen, Lernen“ die Fertigkeiten der Kinder, die Risikopunkte aufweisen, zu trainieren und ihnen das spätere Lesen- und Schreibenlernen zu erleichtern. Das Risiko, eine Lese-Rechtschreib-Schwäche zu entwickeln, kann so um etwa 80 % gesenkt werden. Das Programm dauert 20 Wochen und umfasst täglich bis zu 15 Minuten Sprachspiele. „Die Kinder lauschen zum Beispiel Geräuschen, lernen Reime kennen oder lernen mit Hilfe von Bauklötzen Sätze in Worte aufzugliedern.“ erklärt Heilpädagogin Annelie Nolte. Sie und Cornelia Plöger, ebenfalls Heilpädagogin, haben sich in der Anwendung der Therapie ausbilden lassen und ihre Kenntnisse in den vergangenen Jahren allen Kindertageseinrichtungen in evangelischer Trägerschaft weitergegeben. „Die Eltern freuen sich über das Angebot, wir haben eine sehr gute Resonanz“, berichtet Cornelia Plöger. „Auch die Rückmeldungen von den Erzieherinnen sind positiv“, so Sabine Menzel, Fachberaterin für evangelische Kindertageseinrichtungen im diakonischen Werk. „Es ist arbeitsintensiv, aber es lohnt sich. Die Mitarbeiterinnen sehen, dass Kinder, die vorher viele Risikopunkte hatten, nach dem Förderprogramm wesentlich bessere Voraussetzungen zum Lesen- und Schreibenlernen mitbringen.“

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