Archiv 2005 - 2001

06.05.2005

Zur Ehre, zur Mahnung, zur Freude

Pressemitteilung: Zur Ehre, zur Mahnung, zur Freude Neue Glocke für die Erlöserkirche

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Kirchenältester Friedrich-Wilhelm Voigt sowie die Pfarrer Eko Alberts und Burkhard Krebber (von links) wünschen der Friedensglocke, dass sie immer Gott zur Ehre und den Menschen zur Freude und Mahnung läute.

„Die Glocke möge stets Gott zur Ehre, den Menschen zur Mahnung und der Gemeinde zur Freude läuten“, wünschten Eko Alberts und Burkhard Krebber, die beiden Pfarrer der ev.-ref. Kirchengemeinde Detmold-Ost, dem bronzenen Riesen, als der Kranwagen ihn in den Glockenstuhl hievte.
Die Friedensglocke ist Nachfolgerin der Glocke, die die Gemeinde im Jahr 1917 zu Kriegszwecken abgeben musste. Die bronzene „Feuerglocke“ aus dem Jahre 1556, die nicht nur zum Gottesdienst rief, sondern die Stadt auch vor Bränden warnte, wurde durch die beiden Weltkriege gerettet. Im Jahr 2003 beschloss der Kirchenvorstand, die im 1. Weltkrieg abgelieferte Glocke durch eine neue zu ersetzen. Die Kosten in Höhe von 25.000 Euro wurden allein mittels Spenden aufgebracht. Das Jahr des Einholens der neuen Glocke, 2005, wurde mit Bedacht gewählt, weil es in doppelter Weise symbolträchtig ist: Vor 400 Jahre wurde in Lippe das reformierte Bekenntnis eingeführt und vor 60 Jahren endete der 2. Weltkrieg. An diese beiden Geschichtsdaten erinnert die Glocke mit ihrem Namen „Friedensglocke“ und mit dem Medaillon auf der Flanke: „1605 ecclesia reformata semper reformanda 2005“ (Die erneuerte Kirche muss immer erneuert werden).
Es war ein langer Weg bis zur Ankunft der neuen Glocke auf dem Detmolder Marktplatz, denn spätestens seit Ende der 1970-er Jahre war ein Ersatz des 1917 erlittenen Verlustes immer wieder erwogen worden. So lange die Überlegungen dauerten, so kurz und fröhlich war die letzte Fahrt der neuen Glocke. Kinder des gemeindeeigenen Kindergartens „Schatztruhe“ begleiteten die mit Girlanden geschmückte Friedensglocke auf ihrem Tiefladerwagen von der Schülerstraße zum Kirchturm. Angezogen mit speziellen Glocken-T-Shirts und in den Händen kleine Glöckchen klingelten die Kinder dem Transporter den Weg frei durch die vielen Hundert Zuschauer. Augenzeugen waren neben anderen Dr. Armin Prinz zur Lippe, Landessuperintendent Gerrit Noltensmeier und Lippes Heimatbund-Vorsitzender Friedrich Brakemeier. Sie alle waren Beobachter eines wirklich seltenen Moments, denn Glocken „halten“ 500 Jahre und länger.
Am Sonntag, 8. Mai, werden vor dem 10 Uhr Gottesdienst die jüngste und die älteste Glocke Detmolds erstmals gemeinsam läuten. Für 12 Uhr ist ein Friedensgeläut vorgesehen. Im Rhythmus von zwei Minuten von 12 bis 12.14 Uhr erschallen abwechselnd die Glocken aller sieben Innenstadtkirchen. Symbolisch nehmen sie damit ihre jüngste Schwester in ihr „Orchester“ auf. Ab 12.16 Uhr läuten alle Glocken gemeinsam. Sie laden anlässlich des Kriegsendes vor 60 Jahren ein in die Erlöserkirche am Markt. Dort wird um 12.20 Uhr ein Friedensgebet beginnen. Im benachbarten Gemeindehaus wird ein kleiner „Glockenführer“ kostenlos verteilt. In diesem Info-Blatt beschreibt Pfarrer Burkhard Krebber detailliert alle 21 innerstädtischen Kirchglocken.

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