Archiv 2005 - 2001

20.04.2005

Stellungnahme von Landessuperintendent Gerrit Noltensmeier zur Papstwahl

Pressemitteilung: Stellungnahme von Landessuperintendent Gerrit Noltensmeier zur Papstwahl

Überraschend schnell haben die Kardinäle der katholischen Kirche im Konklave in Rom einen neuen Papst gewählt. Wir wünschen Papst Benedikt XVI. Gutes und Gottes Segen.
Kardinal Ratzinger ist uns als großer theologischer Denker begegnet, der seine Gedanken souverän und in weitem Horizont entfaltet hat. Die Weite des Denkens ist nicht einfach mit dem Etikett „konservativ“ zureichend zu bestimmen. Kardinal Ratzinger hat freilich in seinem spezifischen Amt in der Leitung der römischen Glaubenskongregation das Profil der katholischen Kirche immer wieder so bestimmt, dass Unterscheidungen zur evangelischen Kirche und ihrem Glaubensverständnis betonter sichtbar geworden sind. So hat es keine neuen Spielräume für vertiefte Gemeinsamkeit in den Fragen des Verständnisses der Kirche, des Amtes, der Eucharistie und der Mitverantwortung der Frau für das Leben der Kirche gegeben. Ökumene aber gehört zur Grundbestimmung der Kirche, zu ihrem verpflichtenden Auftrag. Sie ist ihre große Verheißung. So gilt es die großen Fortschritte im ökumenischen Miteinander der Kirchen zu erhalten und zu pflegen; so gilt es weiterhin um vertiefte Gemeinsamkeit bemüht zu bleiben.
Manchmal gelingt es gerade denen, die als konservativ gelten, mit den Ihren Neuland zu betreten, weil ihnen niemand Leichtfertigkeit oder Fahrlässigkeit unterstellt. Dies könnte eine Chance sein, die mit der Wahl des jetzigen Papstes verbunden ist. Kardinal Ratzinger hat als Papst Benedikt XVI. eine neue Aufgabe übernommen. Der bisherige Hüter der Glaubenskongregation wird zum Sprecher und Hirten der katholischen Weltchristenheit. Neue Aufgaben helfen oft dazu, dass Menschen neue Seiten zeigen und bisher verborgene Gaben entfalten. So werden wir die Anfänge des Weges des Papstes ohne törichten Vorbehalt, vielmehr mit Aufgeschlossenheit, Aufmerksamkeit und Hoffnung begleiten und im ökumenischen Gespräch verlässliche Partner bleiben.

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