Archiv 2005 - 2001

24.11.2004

Miteinander leben

Pressemitteilung: Miteinander leben Lippische Landessynode beschließt Votum zum Verhältnis Christen und Muslime

Das Thema Islam habe in den vergangenen Jahren in unserer Gesellschaft an Bedeutung gewonnen: „Einerseits begegnen wir in vielfältiger Weise Menschen, die sich zum Islam bekennen (….). Andererseits aber werden wir immer wieder mit Bildern von Gewalttaten konfrontiert, und wir erfahren, dass sich die Täter nicht selten ausdrücklich auf den islamischen Glauben berufen. Solche Taten lösen bei uns Furcht und Schrecken aus.“ Unsere Bereitschaft zum Zusammenleben mit Muslimen dürfe aber nicht durch diese Angst erstickt werden. Es gelte, Vorurteile zu vermeiden und gemeinschaftliches Leben zu ermöglichen.
Begegnung suchen
Darum solle die Begegnung gesucht werden: „Wir bekennen in unserem Glauben, dass Gott in Jesus Christus Mensch wurde, dass er sich für uns erkennbar machte und uns gleich wurde, um uns zu dienen. Dieser Glaube ermutigt uns dazu, in Offenheit auf unsere muslimischen Nachbarn zuzugehen, ohne dass wir dabei befürchten müssten, Eigenes aufzugeben. In solcher Freiheit lässt sich ein Dialog verwirklichen, der den Partner in seinem Anderssein ernst nimmt und ihm Respekt und Achtung entgegenbringt.“
Gemeinsames Handeln
Gespräch und gemeinsames Handeln seien eine Basis zur Friedensförderung: „Das gemeinsame Gespräch hilft uns, zu erkennen, wo und wie Religion als Ideologie missbraucht wird, indem sie anderen Interessen und Zielen dienstbar gemacht wird- bis hin zum religiös begründeten Krieg.“ Wo dies geschehe, müsse es zum Gesprächsthema werden. „In dem auf ein gemeinsames Handeln zielenden Gespräch wird sich auch zeigen müssen, ob bestimmte Ziele von beiden Seiten in demselben Sinn verstanden werden: Menschenrechte für alle, Humanität in der Rechtsprechung, Frieden, Gerechtigkeit. Wenn sich hier fundamentale Differenzen ergeben, ist die Gemeinschaft an ihre Grenze gekommen.“
Gemeinsame religiöse Handlungen
In gemeinsamen Feiern und Begegnungen könnten Christen und Muslime einander darin bestärken, dass sie ihr Leben auf Gott hin ausgerichtet haben. Gemeinsame Gebete der verschiedenen Religionen könne es allerdings nicht geben, da Beten für Christen, im Gegensatz zum Gebet im muslimischen Glauben, immer Hinwendung zu dem dreieinigen Gott bedeute. Unterschiede sollten nicht verschleiert werden.

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