Archiv 2005 - 2001

27.09.2004

Erste ökumenische mobile Kircheneintrittsstelle

Pressemitteilung: Erste ökumenische mobile Kircheneintrittsstelle Katholische und evangelische Kirche gemeinsam auf Gut Wendlinghausen

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v.l. Dekanatssekretärin Maria Schulte-Klein, Superintendent Gerhard- Wilhelm Brand und Dechant Karl-Heinrich Brinkmann vor der ökumenischen mobilen Kircheneintrittsstelle.

Auf dem Erntedank- Schlossfest der Familie von Reden, inmitten zwischen Buden mit Kunsthandwerk, Bratwurst und Bier, steht die Kircheneintrittstelle. Vor dem mit einem Zelt überdachten Stand warten zwei dunkel gekleidete freundlich blickende Herren: der evangelische Superintendent Gerhard- Wilhelm Brand aus Bega und der katholische Dechant Karl-Heinrich Brinkmann aus Detmold. Eine junge Frau geht entschlossen auf die beiden zu: „Ich habe noch keiner Kirche angehört und möchte gerne in die evangelische Kirche eintreten.“ Sofort führt Superintendent Brand sie in eine kleine Sitzecke unterm Zeltdach. Dort reden sie einige Minuten ungestört. Schließlich notiert sich Brand den Namen, den er an die zuständige Kirchengemeinde weiterleiten wird. Die junge Frau ist die erste an diesem Wochenende, die ganz neu aufgenommen werden möchte. Sieben weitere Menschen wollten wieder in die Kirche eintreten. Sie haben ein Gespräch mit einem der anwesenden Pfarrer geführt und eine Urkunde ausgefüllt, wenn es sich um einen Eintritt in die evangelische Kirche handelt. „Damit sind sie mit dem heutigen Datum aufgenommen“, erklärt Superintendent Brand. Auf katholischer Seite läuft es etwas anders. Dechant Brinkmann nimmt einen Antrag an und gibt ihn an die zuständige Kirchengemeinde weiter. Hier erfolgt dann der eigentliche Wiedereintritt.
Die Idee zu der ökumenischen Aktion hatte Gerhard- Wilhelm Brand: „Ich bin der festen Überzeugung, dass Kirche raus muss aus ihrem Schneckenhaus. Wir wollen da sein, wo Menschen leben und feiern.“ Das kommt gut an: immer wieder gehen Leute ganz selbstverständlich an den Stand, holen sich eine Informationsbroschüre, einen Luftballon für ihre Kinder oder suchen das Gespräch mit einem der Pfarrer. „Da gibt es die unterschiedlichsten Anliegen“, erklärt Karl-Heinrich Brinkmann. „Eben kam die Frage, ob auch Menschen, die ausgetreten sind, kirchlich beerdigt werden können: wenn die Angehörigen es gerne wollen und sie im Sinne des Verstorbenen handeln, ist das möglich.“
Eine Frau bleibt stehen und mustert mit Interesse das Zelt: „Mir gefällt, dass evangelische und katholische Kirche gemeinsam hier auftreten. Das hätte ich gar nicht erwartet.“ Die beiden Geistlichen freuen sich über die positive Resonanz der Festbesucher: „Es ist unser gemeinsames Anliegen, dass Menschen in einer der beiden Kirchen wieder Heimat finden.“ Darum soll das Projekt ökumenische mobile Kircheneintrittsstelle auch künftig weitergeführt werden. Mehr Informationen gibt es im Internet unter www.kirche-mobil.de

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