Archiv 2005 - 2001

13.07.2004

Morgens Wasser holen, dann acht Stunden Unterricht

Pressemitteilung: Morgens Wasser holen, dann acht Stunden Unterricht
Besuch von der Partnerschule in Ghana in Heiligenkirchen

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So erfuhren die Detmolder Kinder, dass Ghana etwa so groß wie Deutschland ist und dort 18 Millionen Menschen wohnen. Die Temperatur ist zwischen 10 und 45 Grad. In der Regenzeit geht fast gar nichts mehr, denn feste Straßen gibt es im Norden Ghanas kaum.
Daniel Osei Boakye ist Fahrlehrer, aber in Nkwanata selber gibt es nur 30 Autos, Fahrräder sind viel zu teuer und würden auch in der feuchtwarmen Luft sehr schnell rosten. Er ist auch Kirchenältester der Trägergemeinde der Partnerschule, der E.P. Primary School in Nkwanta, und für die Finanzen zuständig. So konnte er berichten, dass das Geld aus den Projektmitteln der Grundschule Heiligenkirchen sinnvoll für die Schuleinrichtung, besonders für die Unterrichtsmaterialien eingesetzt werden konnte. Denn in Ghana gitb es nur wenige Bücher in den Schulen, die meisten Kinder haben keine Hefte oder Schreibtafeln. Die Schulsachen bindet man mit einem Riemen zusammen, denn Schulranzen oder Taschen haben die meisten Kinder nicht. Der Schulbesuch kostet Geld und die meisten Familien verdienen sehr wenig. 46 Kinder sind in einer Klasse, der Unterricht dauert von 8 bis 16 Uhr, unterbrochen durch zwei große Pausen von je 30 Minuten. Doch vor dem Unterricht sind fast alle Kinder bis zu drei Stunden zu Fuß unterwegs, um Wasser zu holen, denn Wasserleitungen gibt es nicht und das Wasserholen für die Familie ist in Afrika Sache der Frauen und Kinder.
Mit besonderem Interesse verfolgten die Kinder, die zum Teil Englischunterricht haben, das Gespräch mit dem Gast, denn es fand auf Englisch statt und zeigt, wie gut es ist, Englisch zu lernen. Annemarie Eckert als Englischlehrerin und Gerlinde Puzberg als Verantwortliche für die Partnerschaftsschule waren dabei. Übersetzerin war Pastorin Sabine Mellies aus Pivitsheide zugegen, die die kirchlichen Kontakte zu Ghana betreut.
Zustande gekommen war das Partnerprojekt der Grundschule auf Vermittlung des Schulreferats der Lippischen Landeskirche. Fotos, Kinderzeichnungen, Briefe und kleine Berichte der Kinder prägten bislang die Beziehung. Dass nun erstmalig auch ein persönlicher Besuch möglich war, ist der Partnerschaftsarbeit der Lippischen Landeskirche zu verdanken und wird dem Unterricht in der Grundschule Heiligenkirchen neue Impulse geben.

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