Archiv 2005 - 2001

09.06.2004

Lippische Landessynode beschließt Sparpaket

Pressemitteilung: Lippische Landessynode beschließt Sparpaket Richtungweisende Veränderungen auf den Weg gebracht

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Die Synode der Lippischen Landeskirche in Haus Stapelage

Die Umsetzung soll auf Ebene der Klassen (Kirchenkreise) erfolgen: dafür hat die Synode die Änderung des Pfarrstellenbesetzungsgesetzes beschlossen. Künftig bekommt jede Klasse eine bestimmte Anzahl an Pfarrstellen zugeteilt, die nicht überschritten werden darf, jeweils eine volle Stelle für 2067 Gemeindeglieder.
Thematisch hat sich die Synode diesmal mit ethischen Grundsatzfragen der Gentechnologie beschäftigt. Prof. Martin Honecker (Bonn) gab am Beispiel der Präimplantationsdiagnostik (PID) Einblick in die ethische Problematik der Gentechnologie. Bei der PID wird ein durch künstliche Befruchtung außerhalb des Körpers entstandener Embryo (In- vitro- Fertilisation) auf genetische Defekte untersucht. In Deutschland ist die PID rechtlich umstritten und wird zur Zeit nicht angewandt. Honecker selbst ist für eine begrenzte Zulassung unter strengsten Auflagen und plädiert für eine Teilnahme an der öffentlichen Diskussion und Konsensfindung. Kirche solle sich als Gesprächspartner beteiligen: „Ich erwarte von Kirche Beratung und Begleitung.“ Die Synodalen wollen sich im Herbst weiter mit dem Thema beschäftigen und einen Beschluss fassen. Weiter haben sich die Synodalen einstimmig für einen zweiten ökumenischen lippischen Kirchentag ausgesprochen. Bis Ende dieses Jahres sollen im Einvernehmen mit der Katholischen Kirche und den Freikirchlichen Gemeinden Möglichkeiten einer gemeinsamen Veranstaltung im Jahr 2008 ausgelotet werden. Angedacht ist, den Gemeinden über mehrere Monate hinweg Zeit für vielfältige ökumenische Aktionen zu geben, berichtete Kirchenrat Andreas- Christian Tübler. Diese Aktionen könnten dann in einem zentralen Kirchentag zum Beispiel in Lemgo münden.
Landessuperintendent Gerrit Noltensmeier würdigte die Barmer Theologische Erklärung von 1934, in der sich evangelische Christen von der Verfälschung christlicher Lehren durch den Nationalsozialismus deutlich abgrenzten. Der Landesuperintendent wies auch auf die weiterhin vorhandene Aktualität der Erklärung hin: „Warnte man damals davor, den totalen Staat zu vergötzen, so werden wir die Augen dafür offen halten, dass es Entwicklungen einer totalitären Vergötzung gibt, bei der man in unserer Zeit die Knie nicht vor dem Staat beugt, vielmehr aber vor den Gesetzen der Ökonomisierung, des angeblich freien Marktes, des globalisierten Gewinnes, der die sozialen Verpflichtungen vernachlässigt oder übersieht.“

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