Archiv 2005 - 2001

01.12.2003

Gespräche gegen Angst und Hilflosigkeit

Pressemitteilung: Gespräche gegen Angst und Hilflosigkeit. Seit 20 Jahren ist Katrin zur Lippe als Beraterin für Krebskranke in Blomberg aktiv

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Zaubern, wie Castello bei der Jubiläumsfeier, kann Katrin zur Lippe nicht. Aber die Gruppengespräche mit Menschen, die von Krebskrankheit betroffen sind, helfen auf vielfältige Weise.

Katrin zur Lippe, die seit 20 Jahren als Beraterin aktiv ist, beschrieb die Arbeit im Wandel der beiden zurückliegenden Jahrzehnte. Medizinische Fortschritte hätten einerseits die Heilungschancen erheblich verbessert: „Alle Beteiligten dürfen hoffen, dass sich dies weiter fortsetzen wird.“ Andererseits würden dadurch neue Fragen aufgeworfen: Die hinzugewonnene Lebenszeit könne durch Nebenwirkungen von Therapien, Schmerzen oder Behinderungen beeinträchtigt sein. Dazu könnten psychische Probleme und körperliche Narben sowie die Angst vor einer Wiedererkrankung kommen. „Hier setzt der Wert und die Kraft der Gruppe ein, in der sich Betroffene finden, um ihre Nöte und Probleme auszutauschen, zu teilen und damit zu lindern.
Das evangelisch-reformierte Gemeindehaus Im seligen Winkel ist von Anfang an Ort solcher Begegnungen. „Der aktive Umgang mit der Erkrankung birgt die Chance, den Krebs anzunehmen, um nach den Therapien wieder Lebensfreude und Zuversicht zu gewinnen“, sagte Katrin zur Lippe. Die Zusammenarbeit mit der Evangelischen Familienbildung sowie mit dem Klinikum Lippe-Lemgo sei dabei ausgesprochen hilfreich.
Als wichtig habe sich erwiesen, die Angehörigen der Patienten in die Beratungsarbeit einzubeziehen, denn: „Eine Krebserkrankung betrifft nie nur eine Person, sondern durchkreuzt das Leben aller Familienmitglieder.“ Deshalb versucht Katrin zur Lippe in Einzelfällen eine verstärkte psychosoziale Betreuung dieser Zielgruppe. Zur Krebsberatung gehört weiter ein Bewegungsprogramm, das Brustkrebspatientinnen aktiv an der Rehabilitation beteiligt. Es gehört auch der Austausch über die eigenen Ängste dazu – vor Krankheit und Tod, vor Hilflosigkeit und Überforderung.
Als Leiterin der Evangelischen Familienbildung dankte Landespfarrerin Birgit Wulfmeier-Pötzsch der Beraterin, die sich weit über den Wert ihres Honorars hinaus für Krebskranke und ihre Angehörigen engagiert. Ganz im Sinne von „Familienbildung“ habe sich in der Krebsberatung eine neue „Familie“ gebildet – Menschen, deren Zusammengehörigkeit sich auch in schweren Situationen bewährt.
Superintendent Harald Bollermann sprach in seiner Andacht über die Heilung des Kranken am Teich Bethesda von dem verständlichen Wunsch, bei hartnäckiger Krankheit mögen Zauberkräfte eine Heilung herbeiführen. Nicht in diesem Sinne, aber sehr unterhaltsam waren die Darbietungen des Zauberkünstlers Castello alias Florian Edler.

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