Archiv 2005 - 2001

30.09.2003

Qualitätsmanagement im Kindergarten

Pressemitteilung: Qualitätsmanagement im Kindergarten. Fachtagung des Diakonischen Werkes

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Fachfrauen für Qualität im Kindergarten: Roswitha Orbach-Kieker, Fachberaterin für Kindertageseinrichtungen beim Diakonischen Werk Lippe, Ilona Luttmann, Leiterin der Kindertagesstätte St. Johann in Lemgo, und Doris Beneke, Geschäftsführerin der Bundesvereinigung Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder (von links).

Die Begrüßung am Morgen, die Gestaltung des Mittagessens, die Situation bei der Anmeldung: Bei dem Prozess der Qualitätsentwicklung kommt alles auf den Prüfstand.
Ilona Luttmann, Leiterin der Kindertagesstätte St. Johann in Lemgo, kann bereits jetzt über positive Erfahrungen berichten. Sie und ihre Mitarbeiterinnen arbeiten schon seit zwei Jahren an neuen Standards. Im Mittelpunkt stehe die Bildung. „Es gibt Beobachtungsbögen und für jedes Kind eine individuelle Förderung“, erklärte sie. Auch sei die Transparenz für die Beteiligten besser geworden. Alle, von der Leitung bis zur Praktikantin, wüssten um die Ziele und Methoden im Kindergarten Bescheid. Für Eltern würden die Arbeitsergebnisse im Eingangsbereich bekannt gemacht.
Was hier in St. Johann schon erfolgreich auf den Weg gebracht ist, soll ähnlich ab dem kommenden Jahr auch anderswo Realität werden. Roswitha Orbach-Kieker, Fachberaterin für Kindertageseinrichtungen im Diakonischen Werk, erläuterte, wie Qualitätsmanagement künftig in allen evangelischen Kindertagesstätten umgesetzt werden kann. Basis sei ein gemeinsames Leitbild über Profil und Selbstverständnis der evangelischen Kindergärten, das zur Zeit erarbeitet wird. In einer zweiten Phase sollen ab 2004 zunächst zwölf der insgesamt 58 evangelischen Einrichtungen in Lippe darauf aufbauen und in den Prozess der Qualitätsentwicklung einsteigen. Grundlage dafür ist das neue Bundes-Rahmenhandbuch, das eine Anleitung geben will. Doris Beneke, Geschäftsführerin der Bundesvereinigung Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder (BETA), hat das Handbuch mitverfasst. Sie stellte es auf der Fachtagung vor. Betreuung, Bildung und Erziehung stünden im Mittelpunkt. Das Buch enthält einen theologischen Teil, in dem es um das christliche Menschenbild geht. Dies ist Grundlage für Qualität und Praxis der Arbeit mit Kindern. „In der Praxis geht es beispielsweise um die Zusammenarbeit mit den Eltern, um Hauswirtschaft, den Einrichtungen werden Ernährungskonzepte an die Hand gegeben oder Ratschläge für den Umgang mit finanziellen Ressourcen.“ Die Träger, also die Kirchengemeinden, müssten die Rahmenbedingungen für die Umsetzung der Prozesse schaffen.
Doris Beneke machte aber auch deutlich, dass die Qualitätsentwicklung sich nicht einfach aus dem Boden stampfen lässt. „Ich möchte Ihnen Mut machen, dass Sie sich nicht unter Druck setzen lassen, dass Sie sorgfältig Ihr eigenes Tempo finden. Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie brauchen.“ Durch das Qualitätsmanagement werde außerdem deutlich, was die Erzieherinnen jetzt schon leisten. „Machen Sie den Eltern immer wieder klar, was Sie tun, denn von den Eltern kommt die Wertschätzung ihrer Arbeit.“

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