Archiv 2005 - 2001

30.07.2001

Hilfe von außen ist Grund zur Freude

Pressemitteilung: Hilfe von außen ist Grund zur Freude

Klein, aber fein - der Raum misst etwa 15 Quadratmeter und war vorher mit drei Strafgefangenen belegt. Zwei Jahre hat es von der Planung bis zur Fertigstellung gedauert. Friedrich Waldmann, Leiter der JVA: "Ich kam mir manchmal vor wie auf einer immerwährenden Baustelle." Aber mit Unterstützung von außen konnte der Umbau der ehemaligen Zelle dann doch noch fertiggestellt werden.
Vergangene Woche (26.7.) war es so weit. Mit einer kleinen Feierstunde bei Kaffee und Kuchen wurde der Raum seiner Bestimmung übergeben. Zwei Gefangene sorgten mit ihren Gitarren für den musikalischen Rahmen. Winfried Schmidt, Diplom-Psychologe und Psychotherapeut, dankte allen, die mit einer Spende oder mit ihrer Arbeitskraft geholfen haben.
Die Lippische Landeskirche beteiligte sich mit 3117 Mark an der Einrichtung. Der Verein für Bewährungs- und Straffälligenhilfe hat ebenfalls zur Ausstattung des Gruppenraumes gespendet. Fliesen- und Malerarbeiten wurden selbst erledigt. Mit etwas Farbe und einigen Blumen ist so ein ansprechender Raum für soziales Training und Gruppentherapie entstanden.
"Wir konnten ja ohne Behandlungsraum gar nicht ordentlich arbeiten", sagt Winfried Schmidt. Die therapeutische Arbeit mit Gewalt- und Sexualstraftätern ist ihm wichtig. Ohne sie sei eine Wiedereingliederung nach verbüßter Strafe nicht möglich. Der finanzielle Beitrag der Lippischen Landeskirche für den Gruppenraum helfe mit, das Ziel der Resozialisierung zu verwirklichen, meinte die evangelische Gefängnisseelsorgerin Beate Rola.
"Allein der Umstand, dass man auch mal Hilfe von draußen kriegt, ist Grund sich hier zu treffen", sagte Friedrich Waldmann. Das Verständnis für die Probleme der Strafgefangenen und der Justizvollzugsanstalten sei nicht immer da. Um so erfreulicher sei die Unterstützung bei der Einrichtung des Gruppenraumes. Dass die Verantwortung der Gesellschaft nicht aufhört, wenn der Täter hinter Gittern sitzt, machte der Leiter der JVA zum Schluss noch einmal deutlich: "Ich erwarte von der Öffentlichkeit, dass sie sich um ihre Strafgefangenen kümmert." Hilfe wie die bei der Entstehung des Gruppenraumes sei da "ein guter Grund, fröhlich zu sein.

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