Gottes Schöpfung ist wunderbar

Weltgebetstag: Auch Schötmar wieder Teil der ökumenischen Bewegung

Surinam im Mittelpunkt: Gottesdienst zum Weltgebetstag in Schötmar

Schötmar. Das weltumspannende Gebet der Frauen am 2. März hat auch die Kilianskirche Schötmar erreicht. Die evangelisch-reformierte Gemeinde war damit Teil einer ökumenischen Bewegung, die seit 130 Jahren besteht. Immer am ersten Freitag im März wird in mittlerweile mehr als 100 Ländern gefeiert.
Vorbereitet wird der Weltgebetstag in jedem Jahr von Frauen aus einem anderen Land, die neben der frohen Botschaft des christlichen Glaubens vor allem die Anliegen und Rechte von Frauen und Mädchen aus aller Welt in den Fokus rücken.

In diesem Jahr haben Frauen aus Surinam das Konzept erarbeitet, das auch den feierlichen Gottesdienst in Schötmar begründete. „Moksi“ nennen sich die Einwohner, was als „Mischmasch“, aber auch mit „gemeinsam“ übersetzt werden kann. „Es ist ein Land voller Vielfalt hinsichtlich Mensch und Natur“, betonte Ingrid Kuhlmann. Der Regenwald nimmt 90 Prozent der Landesfläche ein. „Seht, alles, was Gott gemacht hat, ist wunderbar“, sangen die Frauen angesichts der Schönheit der Schöpfung, oder in der Landessprache: „Aheri grontapu di Gado meki bun doro, doro“.

Doch mit diesem Lob ging auch ein Aufruf einher. Denn indem Gott dem Menschen seine Schöpfung anvertraut habe, stehe dieser auch in der Pflicht, verantwortungsvoll mit ihr umzugehen. „Die Gier nach Gold hat unsere Flüsse mit Quecksilber vergiftet“, sprach Ingrid Kuhlmann im Schuldbekenntnis der Frauen aus Surinam. „Wir leiden mit den Menschen und Tieren, die entwurzelt werden, weil ihre Heimat zerstört ist.“ Einzelschicksale von Frauen wie der alleinerziehenden Mutter Carolina, die mit dem Anbau von Maniok fünf Kinder zu ernähren versucht, oder Shanti, Nachfahrin von billigen Arbeitskräften, die nach dem Ende der Sklaverei aus Indien angeheuert wurden, gaben authentische Einblicke in die Herausforderungen das südamerikanischen Landes.

Eine Welt, in der alle Frauen selbstbestimmt leben können, ist die Vision, die die Beteiligten zum Ausdruck brachten – in den gesprochenen Texten und auch musikalisch.

06.03.2018