Reformationstruck hält am Schloss Brake
Der Europäische Stationenweg erreicht am 2. Mai die Station Detmold/Lemgo
Doppelstation Detmold/Lemgo
In Lippe ist eine Besonderheit des Europäischen Stationenwegs zu finden: hier gibt es die Doppelstation Detmold/Lemgo.
Schon früh haben die lutherischen Lehren in Lemgo, der damals größten lippischen Stadt, Einzug gehalten – 1533 wurde eine lutherische Kirchenordnung eingeführt. St. Nicolai war die erste Kirche, die lutherisch wurde. Einige Jahrzehnte später war in Detmold die Erlöserkirche am Markt Schauplatz des Ereignisses, das den offiziellen Startschuss dazu gab, dass Lippe sich in großen Teilen dem reformierten Bekenntnis zuwandte. Hier ließ Graf Simon VI., der den Lehren der Reformatoren Calvin und Zwingli zuneigte, am 2. Juni 1605 das Abendmahl erstmals in reformierter Tradition austeilen: nicht mit Oblaten, sondern mit Brot, das gebrochen wurde. Lippe wurde reformiert, aber Lemgo blieb lutherisch. Beide Konfessionen leben in der Lippischen Landeskirche zusammen.
Simon VI. ließ Schloss Brake erbauen. Heute ist es Sitz des Landesverbandes Lippe und des Weserrenaissance-Museums.
Beruf und Berufung
Ein inhaltlicher Schwerpunkt am Truck wird die Beschäftigung mit Martin Luther und dem Thema „Beruf und Berufung“ sein. Schülerinnen und Schüler der Berufskollegs werden sich an diesem „Tag der Orientierung“ am Vormittag des 3. Mai am Schloss Brake damit beschäftigen.
Martin Luther gilt als Schöpfer des modernen Berufsbegriffs: Nicht mehr nur die Geistlichen, sondern jeder Mensch hat seinen Beruf. Nicht mehr nur die geistige Arbeit des Wissenschaftlers oder der geistliche Auftrag der Priester erhielten den „Glanz göttlicher Würde“, sondern auch die profane Alltagsarbeit wurde aufgewertet. Ausgangspunkt für Luthers Nachdenken über den Beruf war für ihn die Nächstenliebe. Mit jeder Tätigkeit diene der Mensch seinen Nächsten. Gottes Beauftragung sah Luther darin, dass die Menschen in eine bestimmte Berufung hineingeboren wurden. Im reformatorischen Berufsverständnis fallen Berufung und Beruf zusammen.
Doch wie aktuell ist das reformatorische Berufsverständnis? Wie passt es zusammen mit den Veränderungen in der Arbeitswelt, den Spaltungen im Arbeitsmarkt, der wachsenden Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements? Schülerinnen und Schüler können ihre Fragen stellen und im Austausch Antworten aus evangelischer Sicht erproben.
Das weitere Programm:
Konferenz und Tagung:
Am Nachmittag des 3. Mai findet die jährliche Amtliche Pfarrkonferenz der Lippischen Landeskirche mit rund 100 Pfarrerinnen und Pfarrern im Schloss Brake statt. Im Gemeindezentrum der evangelisch-reformierten Kirche St. Johann tagen abends im Rahmen eines christlichen Symposiums Vertreterinnen und Vertretern von Kirchengemeinen und weiteren christlichen Gemeinden und Gemeinschaften in Lippe unter dem Thema „gemeinsam frei“, dem Motto des Reformationsjubiläums in Lippe.
Programm für Besucherinnen und Besucher am 2./3.Mai am Schloss Brake in Lemgo:
Dienstag, 2. Mai, 18.30 Uhr
Am Geschichtenmobil
18.30 Uhr Liturgische Eröffnung (Dr. Konrad Merzyn für die EKD, Hannover; Superintendent Dr. Andreas Lange für den Stadtkonvent Lemgo; Pfr. Maik Fleck für den Pfarrkonvent Süd; Bläsergruppe)
anschl. Grillimbiss
Dienstag, 2. Mai, 20.15 Uhr
Saal im Weserrenaissance-Museum
Film: Katharina Luther
Eintritt frei
Mittwoch, 3. Mai, ab 15 Uhr
Weserrenaissance-Museum
Kurzführungen durch die Dauerausstellung um:
15.00; 15.30; 16.00; 16.30; 17.00; 17.30 Uhr.
Schwerpunkt der Führungen ist das Thema „Glaube“
Eintritt frei
Mittwoch, 3. Mai, 15 bis 17 Uhr
Am Geschichtenmobil
Kaffee und Kuchen
(um eine Spende wird gebeten)
Alle weiteren Veranstaltungen in Lippe im Jubiläumsjahr „500 Jahre Reformation“ finden Sie auf www.lippe2017.de
27.04.2017