Familienforschung von Zuhause aus

Lippische Landeskirche informiert: Erste lippische Kirchenbücher sind online

Familienforschung online: mit dem Kirchenbuchportal „Archion“

Kreis Lippe/Detmold. Seit Ende November können Familienforscher ihre lippischen Vorfahren auch online finden. Digitalisate von Kirchenbüchern aus sieben lippischen Kirchengemeinden sind im Kirchenbuchportal „Archion“ im Internet abrufbar. Anfang 2017 sollen Digitalisate aus weiteren 35 Gemeinden dazukommen.

Das Kirchenbuchportal, das im März 2015 offiziell freigeschaltet worden ist, wurde von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und elf evangelischen Landeskirchen entwickelt. Zur Umsetzung des Großprojekts schlossen sie sich zu einer Kirchenbuchportal GmbH zusammen. Mittlerweile sind drei weitere Landeskirchen – darunter auch die Lippische Landeskirche – zum Gesellschafterkreis hinzugekommen. Die Kosten für die Digitalisierung der historischen Kirchenbücher trägt jede Landeskirche eigenständig. Der Portalbetrieb soll sich durch die kostenpflichtige Nutzung refinanzieren und nicht dauerhaft von Fördergeldern abhängig sein.

Die Kirchenbücher der Lippischen Landeskirche stellen nur einen kleinen Teil der insgesamt schon über 16 Millionen zugänglichen Kirchenbuchseiten im Portal dar. Das Angebot wird stetig erweitert – täglich kommen digitale Kirchenbücher aus ganz Deutschland sowie den ehemals deutschen Ostgebieten hinzu.

Damit ist Familienforschung von Zuhause aus möglich.

Kristina Ruppel, Archivarin der Lippischen Landeskirche, erklärt, wie es geht: „Um mit der Forschung beginnen zu können, sollte man die Daten bis zu seinen Großeltern oder Urgroßeltern am besten bereits parat haben, um daran anknüpfend weitere Generationen zu finden.“ Jüngere Kirchenbuchdaten würden nicht im Portal bereitgestellt, da sie dem Datenschutz unterliegen und erst nach bestimmten Fristen einsehbar seien: „Taufen beispielsweise – je nach Archivgesetz – sind erst nach 90 bis 110 Jahren für alle zugänglich.“

Auch im Kirchenbuchportal sei die Recherche nicht ohne Aufwand, erläutert Kristina Ruppel weiter: „Denn man muss im digitalen Kirchenbuch selber blättern und die alten Handschriften entziffern können, da die Buchseiten als Foto oder Scan eingestellt sind.“ Wer seinen Vorfahren nachspüren wolle oder ortsgeschichtliche Forschung betreibe, brauche folgende Informationen: Konfession des Vorfahren, Namen des Vorfahren, den Ort des Ereignisses (Taufe, Konfirmation, Trauung, Beerdigung), sowie einen ungefähren Zeitraum, in dem man seine Suche beginnen möchte. „Ist man erst einmal fündig geworden, wird die Weitersuche einfacher. Denn bei den Eintragungen gibt es in der Regel Hinweise, mit denen man das nächste Puzzleteil zu seinem Stammbaum bekommt“. Die Archivarin macht aber auch deutlich: „Diejenigen, die gerne vor Ort in den Archiven forschen möchten, können dies auch weiterhin tun. Die Digitalisate stehen selbstverständlich auch im Lesesaal des Landeskirchlichen Archivs zur Verfügung.“

Weitere Infos u.a. zur Benutzung und Gebühren unter www.archion.de oder im Archiv der Lippischen Landeskirche unter Tel.: 05231/976803, archiv@lippische-landeskirche.de  .

15.12.2016