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Kreis Lippe/Detmold. Acht Religionslehrerinnen und ein -lehrer haben im feierlichen Vokationsgottesdienst in der evangelisch-reformierten Kirche in Hiddesen die kirchliche Lehrerlaubnis zur Erteilung Evangelischer Religionslehre in der Schule erhalten.

Eine Woche lang haben sich die Pädagogen im Landeskirchenamt Detmold mit Andreas Mattke, Landespfarrer für Kirche und Schule, sowie Pfarrer i.R. Lothar Teckemeyer getroffen und sich unter der Überschrift „Abraham, Sarah, Moses … und ich“ mit biblischen Personen als Dialogpartner der eigenen Lehrerrolle befasst. Im Gespräch mit Landessuperintendent Dietmar Arends lernten sie  Struktur und Geschichte der Lippischen Landeskirche kennen. Auf dem lippischen Pilgerweg erarbeiteten sie sich kirchenpädagogische und performative Zugänge für den Religionsunterricht. Die Leitfrage an allen Tagen war „Was ist typisch evangelisch?“ Außerdem wurde der Vokationsgottesdienst vorbereitet.

In seiner Predigt über die Berufung des Petrus (Lukas 5,1-11) ging Andreas Mattke auf Frustrationserfahrungen durch Misserfolge ein, die auch im Schulalltag gegenwärtig sind – wenn zum Beispiel Schüler im entscheidenden Moment trotz intensiven Übens versagen, aber dann unerwartet Zuspruch erführen. „Versuch es noch einmal! Fahre hinaus, wo es tief ist!“  - so, wie Jesus zu Petrus sprach, als dieser trotz aller Bemühungen keinen Fischfang an Land brachte. Anschließend waren die Netze so voll, dass sie rissen. Tiefergehende Begegnungen und vertrauensvolles Handeln bewirke Lebensfülle, die Netze zum Reißen bringe. So wie Petrus die Begegnung mit der Tiefe verändert und zu neuem Leben berufen habe, so seien auch Religionslehrer berufen, Menschen in die Tiefe zu führen, damit sie ein Gespür für die Fülle des Lebens bekämen. Ohne den Mut zur Tiefe im Vertrauen auf Gott könne es kein erfülltes Leben geben. 

Nach der Predigt erhielten die Teilnehmenden der Vokation den kirchlichen Segen und ihre Urkunden von Kirchenrat Tobias Treseler. Ihre kirchliche Bevollmächtigung für den Dienst im Religionsunterricht erhielten Bernhild Wagner, Andrea Schulz-Baumann, Katja Schneider, Janina Reker, Lia Marie Raddatz, Annemarie Mönch, Anne Kristin Micke, Yvonne Kleine-Ernsting und Valerij Klein.