Gesundheit durch Vielfalt

Landeskirche eröffnet „Brot für die Welt“ mit Gottesdienst in Leopoldshöhe

Dietmar Arends, Kornelia Schauf, Johanna Laible, Susanne Schäfermeier und Andreas Gronemeier (von links) thematisierten im Gottesdienst Hunger und Mangelernährung - und wie man beiden begegnen kann.

Kreis Lippe/Leopoldshöhe. „Satt ist nicht genug - Zukunft braucht gesunde Ernährung“ ist das Motto der diesjährigen Spendenaktion von „Brot für die Welt“. Die Aktion wurde für Lippe mit einem Gottesdienst in der ev.-ref. Kirche Leopoldshöhe eröffnet.

Landessuperintendent Dietmar Arends thematisierte in seiner Predigt, dass das Menschenrecht auf Nahrung ein Sattwerden im umfassenden Sinne einschließe. Christen und Christinnen seien aufgefordert, die reichen Gaben der Schöpfung gerecht zu verteilen und allen gleichermaßen zugänglich zu machen: „Wenn man Gott im Blick behalten will, muss man die Schwachen im Blick behalten.“ Die evangelische Hilfsorganisation Brot für die Welt kümmere sich darum, dass den Armen Gerechtigkeit geschehe. Das weltweit tätige Hilfswerk unterstütze Kleinbauern in den Ländern des Südens, ihre agrarökonomischen Traditionen wiederzuentdecken. Der traditionelle, regionaltypische und vielfältige Landbau verspreche oftmals eine ausgewogenere und gesündere Ernährung als der Erwerb und die Verarbeitung von Saaten und Düngern aus der Hand international arbeitender Konzerne.

In zwei Gesprächsrunden, die Kornelia Schauf, Landespfarrerin für Ökumene und Mission, moderierte, thematisierten Superintendent Andreas Gronemeier, Ernährungsberaterin Susanne Schäfermeier und Johanna Laible (Öffentlichkeitsreferentin Brot für die Welt) verschiedene Aspekte von Hunger und Mangelernährung. Etwa zwei Milliarden Menschen würden die für ein gesundes Leben wichtigen Nährstoffe fehlen. Dieser „stille Hunger“ habe schwerwiegende Folgen, besonders für Kinder: Sie blieben oft in ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung zurück oder seien anfällig für Krankheiten.

Johanna Laible betonte, dass Hunger und Mangelernährung vermeidbar seien. Da viele nährstoffreiche Pflanzen in den jüngsten Jahrzehnten in den Ländern des Südens verloren gegangen seien, sei eine Wiederbelebung alter Kulturpflanzen und regional angepasster Sorten notwendig. Brot für die Welt unterstütze deshalb in Peru den kleinbäuerlichen Anbau der Andenhirse Quinoa. Die einst von den spanischen Eroberern regelrecht verbotene Quinoa sei reich an Eiweißen und Mineralstoffen. Heute trage sie wieder bei zur gesunden Ernährung der Kleinbauernfamilien. Von den zwei Milliarden fehl- und mangelernährten Menschen seien etwa 75 Prozent Frauen. Frauen leisteten in vielen Ländern des Südens einen bedeutsamen Beitrag zur Produktion von Nahrungsmitteln. Wenn sie unterstützt würden, könnten sie die regionale Versorgung mit gesunden und vielfältigen Nahrungsmitteln verbessern und so zu einer ausgewogenen und gesunden Ernährung beitragen.

Musikalisch gestaltet wurde der Eröffnungsgottesdienst vom Chor InkogniTon aus Oerlinghausen unter der Leitung von Constanze Pitz, dem Posaunenchor Wülfer-Heipke unter der Leitung von Dirk Hillebrenner sowie Annette Wolf an der Orgel.

01.12.2015