Notfallseelsorger bleiben mobil

Sparkassen und Johanniter finanzieren Einsatzwagen

(von links) Marc Fasse (Autohaus Erdmann und Domke), Landespfarrer Christoph Pompe (Notfallseelsorge Lippe), Horst Selbach (Vorstand Sparkasse Lemgo), Knut Winkelmann (Vorstand Sparkasse Blomberg), Jürgen v. Olberg (JUH-Vorstand), Matthias Schröder (JUH-Vorstand), Jürgen Wannhoff (Vorstand Sparkasse Detmold).

Kreis Lippe. Klein – aber wichtig. Ein neuer Ford Fiesta dient den lippischen Notfallseelsorgern künftig als Einsatzwagen. Die drei lippischen Sparkassen und die Johanniter-Unfall-Hilfe Lippe-Höxter finanzieren das Fahrzeug und sorgen damit dafür, dass die Mitarbeitenden der Notfallseelsorge bei Notfällen schnell zum Ort des Geschehens gelangen.

Landespfarrer Christoph Pompe, Leiter der Notfallseelsorge Lippe, stellte das Auto im Beisein der Sparkassenvorstände Horst Selbach (Lemgo), Jürgen Wannhoff (Detmold) und Knut Winkelmann (Blomberg), sowie der JUH-Vorstände Jürgen von Olberg und Matthias Schröder jetzt offiziell in Dienst. Das Vorgängermodell, vor gut vier Jahren als Gebrauchtwagen von den Johannitern zur Verfügung gestellt, war nicht mehr verkehrstauglich.

Der neue 60 PS-Ford ist beim Evangelischen Beratungszentrum an der Lortzingstraße in Detmold stationiert. Er bleibt im Eigentum der JUH, die auch die laufenden Kosten wie Versicherung, Steuer und Reparaturen trägt. Für die Benzinkosten kommt die Notfallseelsorge Lippe auf. Gefahren wird der Wagen von den jeweils diensthabenden Notfallseelsorgern. Diese nutzen zwar teils auch ihre Privatautos. Doch das geht nur um den Preis, dass die Angehörigen während der Bereitschaftszeit auf das Familienfahrzeug verzichten. „Das ist dank des Einsatzwagens nicht mehr nötig“, erläutert Pompe.

Die Notfallseelsorge arbeitet ökumenisch und ist Teil des Notfallsystems des Kreises Lippe. Die 28 Mitarbeitenden, die in diesem Bereich zusätzlich zu ihren eigentlichen beruflichen Aufgaben tätig sind, helfen Betroffenen, mit extremen Krisensituationen umzugehen. 60 Prozent ihrer Einsätze betreffen jähe häusliche Todesfälle – vom plötzlichen Kindstod bis zum Suizid – in denen die Seelsorger den Hinterbliebenen beistehen. Weniger zahlreich, aber sehr wichtig: Die Notfallseelsorger stehen bereit, wenn Feuerwehrleute, Rettungskräfte und andere Helfer bei schweren Unfällen psychologische Unterstützung benötigen. Im vergangenen Jahr waren die Notfallseelsorger in Lippe 79 Mal im Einsatz.

19.02.2010